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Ein älterer Mann schaut freundlich und steht vor einer Felswand und einem Eingang zu einem Tunnelsystem.
Legende: Eindrucksvolles Naturspektakel – Norbert Bischofberger führt durch das einzigartige Höhlensystem hoch über dem Thunersee. zvg

4. September 2024 Streifzug: Mit Norbert Bischofberger im Land des heiligen Beatus

Die Beatus-Höhlen über dem Thunersee sind ein grandioses Naturspektakel und ein spiritueller Ort. Hier soll einst Beatus, der erste Missionar der Schweiz, einen Drachen vertrieben haben. Wir besichtigen die Höhle und erfahren, was es mit dem heiligen Beatus und dem wilden Drachen auf sich hat.

Eine Felswand, mächtig wie eine Theaterkulisse. Darunter ein riesiges Loch im Fels, eine Höhle. Kühle Luft weht aus ihrem Eingang, Wasser sprudelt und ergiesst sich im freien Fall in den See. Die Beatus-Höhlen oberhalb des Thunersees bei Interlaken sind ein weitverzweigtes Höhlensystem, das sich tief in den Berg hinein erstreckt. Bis heute sind nicht alle Bereiche erforscht. Auf der Länge von ungefähr einem Kilometer ist die Höhle jedoch erschlossen und auf einem asphaltierten Weg gut begehbar. Hier kann man überall aufrecht stehen, nirgends kommt ein Gefühl der Enge auf.

Der Streifzug im Überblick

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  • Datum:
    Mittwoch, 4. September 2024
  • Pauschalpreis pro Person:
    CHF 93.–
  • Eingeschlossene Leistungen: Führung und Begleitung durch Norbert Bischofberger und Eintritt Beatus-Höhlen
  • Mindest-/Maximalbeteiligung: 15/23 Personen
Eingang zu einer Höhle in einer Felswand.
Legende: Wunderschön gelegen: die Beatus-Höhlen. ZVG

Die Beatus-Höhlen – ein spiritueller Ort

Die Beatus-Höhlen sind nicht nur ein Naturspektakel, sie sind auch ein spiritueller Ort. An ihrem Eingang befindet sich das Grab des heiligen Beatus, in einer Felsnische gleich dahinter wird das Modell einer Einsiedelei mit Feuerstelle und Betten gezeigt. Die Einrichtung soll den Besucherinnen und Besuchern verdeutlichen, wie der Eremit Beatus hier gelebt hat.

Beatus war der Legende nach der erste Missionar der Schweiz. Er habe einen Drachen aus der Höhle über dem Thunersee vertrieben, sich dort niedergelassen, die Lehre des Christentums verkündet und Kranke geheilt.

Am Eingang zur Höhle am Thunersee entsteht ab dem 11. Jahrhundert ein Wallfahrtsort mit Pilgerherberge. Zudem wird zu Ehren des Heiligen eine Kapelle gebaut. Im 14. und 15. Jahrhundert werden die Beatus-Höhlen zu einem bedeutenden Wallfahrtsort.

Hinweise für die Teilnehmenden

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  • Die konstante Jahrestemperatur in den Beatus-Höhlen beträgt 8 bis 10 °C. Wir empfehlen daher, warme Kleider für den Besuch mitzubringen.
  • Aus Sicherheitsgründen sind Kinderwägen und Rollstühle nicht erlaubt.
  • Alle Teilnehmenden sollten gut zu Fuss sein (2 Stunden Wanderung).

Die Höhlen liegen am Jakobsweg

Der Weg zwischen Interlaken und den Beatus- Höhlen wird stetig ausgebaut, zum Teil in die senkrecht ins Wasser abfallenden Felswände geschlagen. Bis heute gehört dieser eindrückliche Weg zum Netz der sogenannten Jakobswege, der Pilgerwege nach Santiago de Compostela in Spanien.

Ein Mann kniet in Wanderausrüstung in einer Höhle und grinst.
Legende: Eine zweistündige Wanderung steht auf dem Programm: Alle Teilnehmenden sollten gut zu Fuss sein. zvg

Reformierte mauern die Beatus-Höhlen zu

Im 16. Jahrhundert schliessen sich die Berner der Reformation an. Da Heilige und Wallfahrten den Reformierten suspekt sind, wird der Pilgerweg zur ehemaligen Klause des heiligen Beatus geschlossen, 1534 werden Kapelle und Herberge geschleift und die Höhle des heiligen Beatus wird kurzerhand zugemauert.

Die Beatus-Höhlen werden erst wieder in der Mitte des 18. Jahrhunderts aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Der Grund sind die weltlichen Alpenreisen, die in Mode kommen. So besucht zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1779 die Höhlen.

Konzipiert und begleitet wird der Streifzug von SRF-Religionsexperte Norbert Bischofberger.

Programm

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  • 10 Uhr:
    Begrüssung am Bahnhof Interlaken- West. Wanderung mit Norbert Bischofberger vom Bahnhof Interlaken West zu den Beatus-Höhlen (reine Gehzeit: ca. 2 Std.). Verpflegung aus dem eigenen Rucksack.
  • 13.30 Uhr:
    Einführung zum Thema und Führung durch die Beatus-Höhlen mit Norbert Bischofberger.
  • Ca. 15 Uhr:
    Ende der Führung. Möglichkeit, mit dem Dampfschiff nach Thun zurückzufahren.

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