Zum Inhalt springen
Ein schöner Baum mit lila Blüten, dahinter eine Hecke und mehrere alte Häuser.
Legende: 700 Jahre lang lebten Mönche in Ittingen –zuletzt die Kartäuser von 1461 bis zur Aufhebung des Klosters 1848 zvg

9. April 2025 Die Mönche und der Wein – Streifzug in die Kartause Ittingen

Die Kartause Ittingen liegt in einer idyllischen Landschaft. Das ehemalige Kartäuserkloster ist eine Oase der Ruhe, fern der Hektik. Auf unserem Streifzug tauchen wir ein in die stille Welt der Kartäuser und lernen ihre Spiritualität kennen. Doch auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz.

Der Kartäuserorden ist der strengste Orden der römisch-katholischen Kirche. Die Kartäuser tragen weisse Gewänder mit Kapuzen und leben einzeln in kleinen Häuschen in ihren Klöstern. Dort beten, arbeiten und studieren sie heilige Schriften. Das Schweigen brechen sie nur bei einem wöchentlichen Spaziergang.

Der Film «Die grosse Stille» des Regisseurs Philip Gröning aus dem Jahr 2005 hat vielen Zuschauerinnen und Zuschauern erstmals einen Einblick in die verschwiegene Welt der Kartäuser ermöglicht. In der Schweiz existiert nur mehr die Kartause La Valsainte als Kloster.

Der Streifzug im Überblick

Box aufklappen Box zuklappen
  • Datum:
    Mittwoch, 9. April 2025
  • Pauschalpreis pro Person:
    CHF 180.–

Kulturzentrum mit Ausstrahlung

In Ittingen im Kanton Thurgau haben rund 700 Jahre Mönche gelebt, zuerst 300 Jahre die Augustiner, dann die Kartäuser von 1461 bis zur Aufhebung des Klosters 1848. Heute ist die Kartause Ittingen ein Kultur- und Seminarzentrum mit Ausstrahlung weit über den Bodenseeraum hinaus. Hier bietet sich die einmalige Gelegenheit, die erhalten gebliebenen Räumlichkeiten des Klosters und die Zellen der Mönche zu besuchen. Dabei entsteht der Eindruck, die Mönche hätten ihre Zellen gerade erst verlassen.

Der Gründer der Kartäuser, Bruno von Köln, verbindet im 11. Jahrhundert die Benediktsregel mit eremitischen Idealen. Was bewegt ihn zum Rückzug? Wie sind die Kartäuser unter den Ordensgemeinschaften einzuordnen? Bewahren die Orden die christliche Spiritualität für die nächsten Generationen?

Wir lernen die Anliegen des Ordensgründers und der Kartäuser kennen und erfahren, was ihr spiritueller und geistiger Horizont mit der heutigen Zeit verbindet. Wir besuchen die Räume des ehemaligen Kartäuserklosters im Ittinger Museum. Die Klosterkirche besticht mit ihrer üppigen und raumumspannenden Rokokodekoration. Zu den Gartenanlagen der Kartause gehören Rebberge, Gemüse- und Kräutergärten und mit mehr als tausend Rosenstöcken die grösste historische Rosensammlung der Schweiz.

Wein und Wohlstand

Voraussetzung für das klösterlich kontemplative Leben der Mönche in der Klausur in der Kartause Ittingen bildete eine florierende Wirtschaftslage des Klosters. Die klostereigene Landwirtschaft mit Land, Wald, Reben und handwerklichen Betrieben sorgte für Unabhängigkeit. Das Wohlergehen der Klosteranlage wirkte sich unmittelbar auf die spirituelle Konzentration und Hingabe der Kartäuser aus.

Speziell der Weinbau spielte seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle in der Kartause Ittingen. Dies wird während einer weiteren Führung unter dem Motto «Mönche, Wein und Wohlstand» und anschliessender Weindegustation mit Sabina Marti deutlich.

Konzipiert und begleitet wird der Streifzug von Norbert Bischofberger, Redaktor und Religionsexperte bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Ein Rebberg und ein Kloster im Grünen.
Legende: Die Kartause Ittingen – eine Oase der Ruhe. zvg

Programm

  • 13.30 Uhr: Treffpunkt Kartause Ittingen bei der Rezeption Einführung in den Nachmittag und Führung im Ittinger Museum (Klosterkirche, Mönchszellen, Refektorium etc.) mit Norbert Bischofberger
  • 15 Uhr: Zvieri im Restaurant Mühle, Kartause Ittingen
  • 15.30 Uhr: Führung «Mönche, Wein und Wohlstand» mit Sabina Marti. Der Rundgang stellt spannende Bezüge und Vergleiche zwischen den Gepflogenheiten der Kartäuser und heutigen wirtschaftlichen Zusammenhängen her.
  • 16.30 Uhr: Weindegustation mit Sabina Marti. Es werden vier Weine aus der Kartause Ittingen degustiert.
  • Ca. 17.30 Uhr: Ende des Streifzugs

Möchten Sie Mitglied werden beim SRF Kulturclub?

Meistgelesene Artikel