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Ein grosses Grand Hotel in einem Wald über einem See. Im Hintergrund sind Berge zu sehen.
Legende: Das Hotel Waldhaus in Sils Maria. Steve Hadorn

Juni bis Oktober 2025 Poesie, Klassik, Briefwechsel – gemeinsam Lesen im Hotel Waldhaus

Zum zweiten Mal leiten Nicola Steiner, Leiterin des Literaturhauses Zürich und ehemalige Moderatorin des «Literaturclub», und der Literaturwissenschaftler und Autor Thomas Strässle die Leseseminare. Neu im Team: Esther Schneider, Kulturjournalistin und ehemalige Leiterin der SRF-Literaturredaktion.

Das Leitungs-Trio der Leseseminare

Seminar 1: Nicola Steiner und Lea Singer, 9. bis 12.6.25

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Jung gebliebene Frau um die 60 mit langen blonden Haaren sitzt vor einer Säule und blickt selbstbewusst in die Kamera
Legende: Lea Singer Irène Zandel

«Die Poesie der Hörigkeit» und
«Die Heilige des Trinkers»
von Lea Singer

Lea Singer ist eine Meisterin, wenn es darum geht, historische Persönlichkeiten in Romanen lebendig werden und Zeitgeschichte aufleben zu lassen. In «Poesie der Hörigkeit» erzählt sie von der unglücklichen Liebe Mopsa Sternheims – Tochter des grossen Bühnenautors der 1920er-Jahre Carl Sternheim – zu Gottfried Benn. «Die Heilige des Trinkers» handelt von der Beziehung zwischen Joseph Roth und seiner grossen Liebe Andrea Manga Bell. Lea Singer erzählt von ihrem Schreibprozess zwischen Recherche und Poesie.

11. Juni: Öffentliche Lesung und Gespräch mit Lea Singer

Seminar 2: Esther Schneider und Klaus Merz, 19. bis 22.6.25

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Ein älterer Mann mit runder Brille in einem Wohnzimmer schauet ernst in die Kamera.
Legende: Klaus Merz Ayse Yavas / Keystone

«Jakob schläft» und
«Der Argentinier» von Klaus Merz

Klaus Merz ist ein Autor der knappen Worte und leisen Töne. Er beherrscht die Kunst der Andeutung und oft blitzt in seinen Texten etwas Verschmitztes und Hintersinniges hervor. Dem wollen wir in zwei seiner bekanntesten Prosatexte auf die Spur kommen: «Jakob schläft» und «Der Argentinier». Beide Bücher sind in der Mitte seines Lebens entstanden. Denn «Literatur braucht Leben», sagt Klaus Merz. Am Samstagabend wird er Gedichte lesen, und der Jazz-Pianist Christoph Baumann wird auf dem Klavier dazu improvisieren.

21. Juni: Öffentliche Lesung und Musik mit Klaus Merz und Jazz-Pianist Christoph Baumann

Seminar 3: Esther Schneider und Philipp Theisohn, 13. bis 16.9.25

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Ein Mann mit schwarzen Haaren und schwarzem Hemd lächelt zurückhaltend in die Kamera.
Legende: Philipp Theisohn Ayse Yavas

«Der Bauernspiegel» von Jeremias Gotthelf

Gotthelf heute noch lesen? Ja, unbedingt. Denn Gotthelf war ein unbequemer Zeitgenosse, ein «Stürmi». Er war aber auch ein Sympathisant der «Underdogs» und hat mit viel Empathie über diese Menschen geschrieben. Etwa im «Bauernspiegel», seinem ersten Roman, in dem er mit Zorn und Humor vom Leben eines Verdingkindes erzählt. Ein Sozialroman aus jener Zeit, der bis heute nichts an Brisanz verloren hat. Zu Gast ist Philipp Theisohn, Literaturprofessor an der Universität Zürich. Er ist der Herausgeber der neuen 15-bändigen Gotthelf-Ausgabe, die im Diogenes Verlag erschienen ist.

14. September: Eröffnungskonzert von zeit:fluss

Das zeit:fluss Hauptprogramm umfasst sechs kuratierte Konzert-Veranstaltungen, deren dramaturgische Verknüpfung sich humorvoll am Ablauf einer Bergwanderung orientiert.

Wir beginnen unsere kulturelle Wanderung mit dem Eröffnungskonzert «Besammlung». In diesem erleben Sie eine Collage aus literarischen Texten und Geschichten von und über Frauen, die sich in der männerdominierten Welt des Bergsteigens mutig durchgesetzt haben. Die Texte, vorgetragen von Anne-May Krüger und Gottfried Breitfuss, werden verwoben mit Musikstücken der Renaissance über Kompositionen der Klassik und Romantik bis hin zu modernen, zeitgenössischen Klängen.

Seminar 4: Nicola Steiner und Simone Lappert, 21. bis 24.9.25

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Eine junge Frau mit braunen Haaren und freundlichem Lächeln.
Legende: Simone Lappert Ayse Yavas

«Der Sprung» und
«längst fällige verwilderung» von Simone Lappert

Simone Lappert zählt zu den begabtesten jungen Schweizer Autorinnen unserer Zeit. Mit «Der Sprung» landete sie einen Bestseller. Vordergründig geht es um eine Frau auf einem Dach, die sich das Leben nehmen will. Gekonnt entwirft Lappert einen Reigen mit neun weiteren Figuren, deren Schicksale miteinander verbunden sind. Auch ihre Gedichte («längst fällige verwilderung») handeln von Aufbrüchen, Sehnsüchten und unserer fragilen Gegenwart. Wir sprechen mit der Autorin über ihr Schreiben und das Verhältnis zwischen lyrischem Ich und Welt.

23. September: Öffentliche Lesung und Gespräch mit Simone Lappert

Seminar 5: Nicola Steiner und Iris Wolff, 28.9. bis 1.10.25

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Junge Frau blickt nachdenklich in die Kamera
Legende: Iris Wolff Maximilian Gödecke

«Die Unschärfe der Welt» und
«Lichtungen»
von Iris Wolff

Erinnerung, Heimat, Herkunft. Prägungen, Zugehörigkeit, Identität. Diese Schlagworte werden in Iris Wolffs Romanen und Figuren lebendig. Das Spannungsfeld zwischen Herkunftsland und neuer Heimat beschäftigt sie immer wieder neu. Sie zeigt uns: Es gibt keine einfachen Wahrheiten, sondern alles hängt ab von den Zeitumständen, den Bedingungen (den politischen und persönlichen, aber auch den familiären), von Zufällen und Gelegenheiten. Wir sprechen mit der Autorin über Poesie und Sinnlichkeit.

29. September: Öffentliche Lesung und Gespräch mit Iris Wolff

Seminar 6: Thomas Strässle, 2. bis 5.10.25

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Schwarz-weiss-Aufnahme einer Frau aus den 1960er-Jahren
Legende: Ingeborg Bachmann Heinz Bachmann

«Wir haben es nicht gut gemacht.» Der Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch

Wir behandeln den lange erwarteten und 2022 endlich erschienenen Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch, einen der bedeutendsten Briefwechsel der neueren deutschsprachigen Literatur. Die Briefe legen nicht nur Zeugnis ab von einer Beziehung, die alle Hochs und Tiefs kannte, die man sich nur vorstellen kann, sondern sind auch von höchstem literarischen Rang, da zwei Schreibende am Werk sind, die ihre sprachlichen und psychologischen Möglichkeiten voll ausschöpfen und ihre Gefühlslagen mit grösster Genauigkeit und Klarheit und Tiefe zum Ausdruck bringen können.

3. Oktober: «Ingeborg Bachmann im Engadin» Vortrag und Lesung von Martina Kuoni

Allgemeines Programm

1. Tag (Anreisetag)

  • 16.30 Uhr: Apéro in der »Waldhaus Bar«, offeriert vom Hotel Waldhaus
  • 17-18.45 Uhr: Erste Leserunde
  • 19 Uhr:  Abendessen im Speisesaal des Hotel Waldhaus

2. Tag

  • 7-9.20 Uhr: Individuelles Frühstück im Speisesaal des Hotel Waldhaus
  • 9.30-11 Uhr: Zweite Leserunde
  • 17-18.45 Uhr: Dritte Leserunde
  • 19 Uhr:  Abendessen im Speisesaal des Hotel Waldhaus

3. Tag

  • 7-9.20 Uhr: Individuelles Frühstück im Speisesaal des Hotel Waldhaus
  • 9.30-11 Uhr: Vierte Leserunde
  • 17-18.45 Uhr: Fünfte Leserunde
  • 19 Uhr:  Abendessen im Speisesaal des Hotel Waldhaus

4. Tag (Abreisetag)

  • 7-9.20 Uhr: Individuelles Frühstück im Speisesaal des Hotel Waldhaus
  • 9.30-11 Uhr: letzte Leserunde, Abschlussdiskussion, offene Fragen
  • 11.30 Uhr: Check-out

Die erwähnten Gäste sind jeweils für zwei Leserunden pro Seminar eingeladen.

(Programmänderungen aus organisatorischen Gründen vorbehalten.)

Kosten (Pauschalpreise pro Person)

  • Seminar 1, 4, 5, 6 (jeweils)
    CHF 1’680.– im Einzelzimmer
    CHF 1’650.– im Doppelzimmer
  • Seminar 2, 3 (jeweils)
    CHF 1’730.– im Einzelzimmer
    CHF 1’700.– im Doppelzimmer
  • Seminar 5 + 6 (7 Übernachtungen)
    CHF 3’660.– im Einzelzimmer
    CHF 3’595.– im Doppelzimmer
  • Aufpreis für Deluxe-Zimmer:
    CHF 50.– pro Person und Tag

Eingeschlossene Leistungen:

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  • 3 Übernachtungen im 5*-Hotel «Waldhaus» in Sils Maria
  • Halbpension Waldhaus Spa
  • 6 Leserunden
  • Lesung/Konzert/Vortrag (Details siehe unten)
  • Oberengadiner Bergbahnen und Postautos
  • Gäste werden auf Wunsch am Bahnhof St. Moritz abgeholt

Anmeldestart: 4. März 2025, 9 Uhr
Anmeldeschluss: 15. März 2025

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