Knapp 4,5 km Spannung. Hundschopf, Minsch-Kante, Brüggli-S. Ein Skifest vor Eiger, Mönch und Jungfrau. So kennt man die Lauberhorn-Abfahrt. Und das seit genau 90 Jahren. Seither hat sich einiges getan. Es schauen nicht nur viel mehr Zuschauer zu, auch das Material wurde besser, weiss Fridly Wyss.
Skilehrer seit 1950
Der 90-Jährige ist seit 1950 Skilehrer in St. Moritz und steht im Winter noch immer fast jeden Tag auf den Skiern. «Es ist kein Vergleich zu früher», sagt Fridly Wyss. Nicht nur das Material war anders, auch der Fahrstil.
Die Ski waren aus Holz und hatten keine Kante. Man stand in Wanderschuhen auf den Skiern.
Die Bindung war ein Lederriemen
Auf Holzskiern ohne Kanten sei es schwierig, nicht ausschliesslich in der Stemmstellung den Hügel hinunter zu fahren. «Alles andere ist gefährlich», findet Fridly Wyss. Als Bindung diente ein Lederriemen. «Diese geht natürlich bei einem Sturz nicht automatisch auf, wie das bei der heutigen Bindung der Fall ist», erinnert sich der 90-Jährige.
Das musste auch Hitparaden-Moderator Michel Birri merken. «Ich habe es mir schon ziemlich schwierig vorgestellt, aber mit Holzskiern eine Kurve zu fahren ist wirklich relativ streng.» Zum Glück duellierten sich die beiden nur auf dem Babyhang in Wengen und nicht auf der Originalstrecke.
Um die Spannung zu erhöhen, durfte der älteste Skilehrer der Schweiz mit modernem Material gegen Michel Birri antreten. Das Video vom knappen Rennen kannst du dir oben in diesem Artikel anschauen.
Die Geburtsstunde des Lauberhornrennens
Nachdem am 28. November 1929 die Gründungsurkunde des Lauberhornrennens unterzeichnet wurde, fand das Rennen zuerst einige Jahre ohne Übertragung im TV und ohne Fans statt, erinnert sich Fridly Wyss.
Erst im Jahr 1946 erreichen die ersten Bewegtbilder des spektakulären Events die ersten Schweizer Stuben – allerdings erst, nachdem das Rennen bereits vorbei war. Ab 1960 wurde es schliesslich live übertragen.
Das Publikum zu Hause war nun in Echtzeit dabei, wenn Schweizer Athleten wie Karl Molitor, Roland Collombin und Bernhard Russi über den Hundschopf sprangen und mit ihren Siegen zu Nationalhelden wurden.
So steil ist der Hundschopf wirklich
Ex-SRF 3 Moderator Fabio Nay zeigte letztes Jahr, wie krass die Bedingungen im Ski-Weltcup sind. In Adelboden und am Lauberhorn wagte er den Selbsttest auf den Originalstrecken. Fazit: Wer sich da hinunterstürzt, hat einen an der Waffel.
Bei SRF 3 verpasst du nichts
Wie schlagen sich dieses Jahr die Profis? Auf Radio SRF 3 verpasst du nichts: Von den Weltcup-Rennen in Wengen (Wochenende vom Freitag, 17. bis Sonntag, 19. Januar) berichten wir live. Ebenso bleibst du in der SRF Sport-App auf dem Laufenden.