SRF 3 Musikredaktor Chrisoph Alispach wählt seine drei besten Schweizer Alben des Jahres. Die Alben kommen aus Genf, Winterthur und Basel. Gleichzeitig stammen sie auch (zufällig) aus drei verschiedenen Generationen.
«Die jüngsten (knapp über zwanzig) sind dabei die Genfer The Animen – für mich die Entdeckung des 2013! Die Band ist zwar noch jung, musiziert und komponiert aber schon wie alte Hasen.
Prickelnde Frische aus Genf
The Animens Einflüsse gehen klar in die 1960er-Jahre zurück (nicht bloss Rock,
auch Soul!), sind jedoch mit so viel ansteckendem Enthusiasmus und prickelnder Frische gespielt, dass es wahrlich keine Rolle spielt, aus welchen Zeitalter die Inspirationen stammen.
Das zweite herausragende Album des Jahres ist dasjenige von Admiral James T. Seit 1990 ist der 34-jährige Winterthurer im Geschäft und es ist eine Schande, dass er noch nicht weltberühmt ist. Oder wenigstens schweizweit weltberühmt. Kaum einer schüttelt Ohrwürmer und zündende Songs so locker aus dem Ärmel.
Musikgenie und Katzenfan
Fette Ladung Schweizer Musik
Kaum einer schöpft so elegant, treffend und kenntnisreich aus Rock, Pop und Country, destilliert aber daraus seine ureigene Musik. «8341735» ist bereits sein zwölftes Album, wieder voll mit hell glänzenden Song-Perlen. Und er spielte sämtliche Instrumente selber. Admiral James T. ist ein Besessener, ein Genie, ein Katzenliebhaber, ein Witzbold (vor allem live) und ein echter Musikfan.
Last but not least hat Pink Pedrazzi 2013 voll überzeugt. Der Basler macht mit verschiedensten Bands seit rund dreissig Jahren Musik, doch erst dieses Jahr erschien mit «A Calico Collection» sein erstes Solo-Album.
Einfach und einfach schön
Liebevoll und mit all seiner Erfahrung benutzt er die gesamte amerikanische Musiktradition und liefert für mich das Americana-Album des Jahres. Viele unterschiedliche Stimmungen und Rhythmen, wunderbar einfühlsam und immer perfekt zum jeweiligen Song passend instrumentiert und gespielt, lassen «A Calico Collection» wie einen tollen Sampler wirken.
Das kann wie in «The Calico Song» auch mal nur eine Ukulele, seine Stimme und die von Heidi Happy sein. So einfach kann schöne Musik sein!»