Alles zur Leichtathletik-EM
Robine Schürmann und Marquis Richards sind trotz Spitzenleistungen unbekannte Gesichter. In Sachen Medienaufmerksamkeit gibt es noch viel Luft nach oben: «Ich motiviere mich primär mit den Rückmeldungen aus dem Familien- und Freundeskreis. Dieses Feedback ist wichtig für mich. Es gibt mir Motivation - auch wenn nichts über mich in der Zeitung steht.»
Anders sieht es beim 23-jährigen Stabhochspringer Marquis Richards aus: «Mir geht es um Anerkennung für die Leistung, die man erbringt.» Medienaufmerksamkeit sei ein wichtiger Motivationsfaktor: «Seit meinem 5.52-Meter-Sprung ist das Medieninteresse grösser. Ich hoffe das geht so weiter, denn die Aufmerksamkeit der Medien hilft mir, meinen Lebensunterhalt zu verdienen.»
Die beiden Schweizer Atlethen gehen mit verschiedenen Erwartungen an den Start:
Hürdenläuferin Robine Schürmann
Robine Schürmann ist Vize-Schweizermeisterin über 400 m Hürden. Sie treibt seit ihrem 10. Lebensjahr aktiv Sport. Eigentlich wollte sie vor ein paar Jahren das Handtuch werfen und dem Sport den Rücken kehren. Dann hat sie sich aber einen neuen Trainer gesucht und sich innert Kürze um eine Sekunde verbessert. Seither hat sie auf die EM-Limite hingearbeitet und sich jetzt sogar für die Teilnahme qualifiziert.
Robine arbeitet nebenbei als Büroangestellte. Damit das Training den nötigen Platz bekommt, hat sich die Vize-Schweizermeisterin einen flexiblen Arbeitsplatz gesucht. Nur so ist es möglich, dem intensiven Training den nötigen Platz zu geben.
Robine war von Anfang an vorne mit dabei. Die Teilnahme an der EM ist für sie aber eine Premiere: «Ich bin zufrieden, wenn mein Lauf technisch gut läuft und ich ein gutes Gefühl habe.» Welchen Rang sie schlussendlich belege, habe weniger Bedeutung.
Stabhochspringer Marquis Richards
Marquis Richards ist seit einem Jahr die unangefochtene Nummer eins im Stabhochsprung. Sein Highlight: die Qualifikation zur EM 2014 in Zürich. Mit seiner persönlichen Bestleistung von 5.52 m ist dem 23-jährigen damit der Sprung in die Top-Liga gelungen.
Auch wenn Marquis mittlerweile zu den Top-Athleten gehört, kann er nur zu 50% vom Sport leben: «Mit dem Einkommen des Sports geht es bei mir genau auf. Wirklich davon leben kann ich aber damit noch nicht.»
Mit Betonung auf NOCH nicht: die fehlenden 20 bis 30 cm motivieren den jungen Athleten: «Ich glaube fest daran, in ein paar Jahren an der europäischen Spitze zu landen.»