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Bild 1 von 8. David Kümin. hält einen «Master of Arts in Fine Arts» und nennt sich als Graffitikünstler «Chromeo». Bildquelle: Stefan Schöbi.
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Bild 2 von 8. Bei der Arbeit. David Kümin mischt Graffiti-Schriften mit fotorealistischen Elementen wie der Hand oben. Bildquelle: Stefan Schöbi.
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Bild 3 von 8. Der Sprenger. Graffiti kommen auch ohne Schrift aus - und sind oft umwerfend originell. Bildquelle: David Kümin .
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Bild 4 von 8. Dreidimensional. Dieser Schwan von David Kümin ragt in den Raum hinein. Er entstand im Rahmen des Kulturfestivals IBUg in Westsachsen. Bildquelle: Cornelia Heimer .
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Bild 5 von 8. Komlex und ausgefeilt. Zusammen mit Claude «Note» Lüthi schuf David Kümin dieses surreale Graffito. Bildquelle: PD.
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Bild 6 von 8. Die andere Art von Graffiti. Ein so genanntes Tag, in Zürich fotografiert. David Kümin definiert ein Tag so: «Es ist die Unterschrift eines Sprühers und dient zum inflationären Markieren eines bestimmten Gebietes». Bildquelle: www.14k.ch.
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Bild 7 von 8. Witzige Kleber . In unseren Städten tauchen immer mehr davon auf. Es handelt sich dabei nicht um Graffiti, sondern um so genanntes Street Design. Sprayer wie David Kümin grenzen sich davon ab: «Street Design hat keinen künstlerischen Anspruch. Es reflektiert weder seine unmittelbare Umgebung noch verfolgt es eine sonstige, inhaltliche Absicht.». Bildquelle: PD.
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Bild 8 von 8. Weitere Spielart. Der Künstler Evol wandelt Stromkästen in Hauserblöcke um. Street Art nennt sich das. David Kümin: «Evol macht ortsbezogene Interventionen und setzt sich direkt mit seiner Umgebung auseinander». Bildquelle: www.streetartutopia.com.
David Kümin ist Graffiti-Akademiker. An der Hochschule Luzern hat er unter anderem «Art in Public Spheres» studiert und ist damit diplomierter Experte für Kunst im öffentlichen Raum.
Der 31Jährige vertritt eine Generation von Sprayern, die ihr Schaffen stark reflektiert, international vernetzt ist und Graffiti als Kunst betreibt, die nicht mehr nur im Untergrund stattfindet.
Sprayen für Credit Suisse
Die bunten Bilder aus der Sprühdose sind mittlerweile so Mainstream, dass auch grosse Fimen sich mit ihnen schmücken wollen. Unter seinem Künstlernamen «Chromeo» hat David Kümin schon Wände für Credit Suisse, Chrysler Jeep oder Axpo gestaltet.
Dennoch bleibt Graffiti eine Kunst, die wild wuchert und provoziert. Im Stadtbild sind illegale Sprayereien omnipräsent, wobei sich die Vorgehensweise der Sprayer in letzter Zeit geändert hat. David Kümin stellt in der Szene einen Wandel fest:
Da beispielsweise die Zürcher Stadtpolizei ihre Präsenz in der Stadt in den letzten Jahren massiv aufgestockt hat, haben sich die Aktivisten darauf eingestellt und versuchen nun, in möglichst kurzer Zeit ihre Spuren zu hinterlassen.
Die Sprayer würden deshalb neue Techniken anwenden:
Sie benutzen Spritzgeräte aus dem Gartenbau, modifizierte Feuerlöscher oder bringen Graffiti mit Teleskopstangen oder Streichfarbe an.
David Kümin findet diese Entwicklung bedenklich. Für das Zürcher Stadtbild sei sie katastrophal.
Graffiti halten Justiz auf Trab
Graffiti-Links
In der polizeilichen Kriminalstatistik tauchen Graffiti unter dem Punkt «Vandalismus» auf. Im Kanton Zürich wurden im vergangenen Jahr 2'516 Fälle von Sprayereien registriert, das entspricht 43,7 Prozent aller Fälle von Vandalismus.
Graffiti erfüllen den Tatbestand der Sachbeschädigung. Das Schweizer Strafgesetz sieht dafür Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren vor. Geschichten von Sprayern, die ins Gefängnis mussten, liest man bislang aber nur aus dem Ausland.
Berlin ist heisses Pflaster
Ein Hotspot der illegalen Szene ist Berlin, wo 2010 ein 34jähriger Sprayer zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde. Unter seinem Künstlernamen «Saphir» hatte er S-Bahnen und U-Bahnen besprüht.
Der Film «Unlike U» dokumentierte das Vorgehen der Berliner Sprayer eindrücklich. In Gruppen brechen diese in U-Bahn-Depots ein oder sprayen in überfallartigen Aktionen am helllichten Tag. Das Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei gehört dabei zum Lebensgefühl.
Banksy macht keine Graffiti
Spraykunst im öffentlichen Raum wird heute oft mit Banksy in Verbindung gebracht. Die Mauerbilder des Briten haben zum Teil schon ikonenhaften Status erlangt.
Allerdings gelten Banksys Werke nicht als Graffiti im engeren Sinne, sondern als so genannte Street Art. In der Schweiz sei diese Kunstrichtung noch wenig entwickelt, sagt David Kümin. «In unseren Strassen sehen wir leider meist nur naive Zeichnungen oder extrem plakative Motive, die weder Tiefgang besitzen noch einen Ortsbezug haben.»
Der Zürcher Sprayer Tors malt das Logo von SRF 3 als Graffito
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Bild 1 von 5. Das Gerüst. Zuerst wird eine sogenannte «Grid» gezeichnet. Diese Linien werden später übermalt und sind dann nicht mehr sichtbar. Bildquelle: SRF 3.
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Bild 2 von 5. Die Konturen stehen. Nun müssen die Buchstaben noch ausgefüllt werden. Bildquelle: SRF 3.
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Bild 3 von 5. Tors füllt die Flächen. Die Buchstaben erhalten ihre Gestalt. Bildquelle: SRF 3.
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Bild 4 von 5. Das Graffito nimmt Form an. Die Buchstaben werden weiss ausgefüllt. Bildquelle: SRF 3.
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Bild 5 von 5. Und fertig ist das Kunstwerk. «SRF 3» als Graffito. Bildquelle: SRF 3.