Der Grösste ist 2.30 m
Im Zürcher Albisgütli trafen sich an Auffahrt rund 250 lange Menschen aus ganz Europa und Nordamerika. Der Längste unter ihnen mass ziemlich spektakuläre 2.30 m. Mona Vetsch, 75 cm kleiner, stellte fest: Selfies machen mit grossen Menschen ist gar nicht so einfach.
«Mona Vetsch, 1.55.» – «Sylvia Müller, 2 Meter 04!» Ich habe mich nie für extrem klein gehalten. Ich bin nicht klein. Ich bin winzig! Jööö, rufen schon einige, oder: «Volleyball hast du nie gespielt, gell?!»
Merke: Wie gross Du bist, bestimmen nicht die Zentimeter. Sondern wie gross die andern sind, die um Dich herumstehen.
Hier brauchst Du das keinem zu erklären. Im Alltag ragen sie oft aus der Masse heraus wie Leuchttürme. Lang sein ist okay, wenn dir auffallen nichts ausmacht. Für alle anderen ist es eine Qual. Man wird angestarrt, von japanischen Touristen fotografiert, als Sitzgegenüber im Zug gemieden. Und alle lachen, wenn sie mir das erzählen. Je mehr Zentimeter, desto wichtiger ist Humor und Selbstironie.
Und beides kann auch ich brauchen hier: Ich sehe aus wie eine halbe Portion. Und nach einer halben Stunde fühle ich mich auch so. Ein Monchhichi im Barbie-Regal. Ausserdem tut mir der Nacken weh vom Hochschauen.
Frage an Bernd, 2 Meter 04: «Was würdest Du tun, wenn Du einen Tag lang so klein wärst wie ich?» Antwort: «Mich im Zimmer einschliessen und warten, bis der Tag vorbei ist!»
Ein kleiner Trost: im Flugzeug beneiden sie mich alle. Und auch in den doppelstöckigen S-Bahnen. Die heissen unter Langen «Lambada-Züge»: Schenkel an Schenkel, die langen Beine mit Wildfremden verflochten.