Enorm teure Serie
Mit Produktionskosten von 40 Millionen Euro geht «Babylon Berlin» als teuerste nicht englischsprachige Fernsehproduktion in die Geschichte ein. Ganze Häuserzeilen des weitgehend zerstörten Vorkriegs-Berlin wurden nachgebaut. Mehr als 1'000 Leute arbeiteten am Grossprojekt, mit dem sich die ARD und der Bezahlsender Sky gegen die wachsende Konkurrenz durch Streamingdienste wehren. Das ganz grosse Ding aus Deutschland soll die Serie werden.
Verruchtes Berlin
Gefilmt sind vor allem die ersten Folgen wie ein langer Musikvideoclip mit Tanzszenen und mitreissender Musik. Als Zuschauer taucht man ein in das verruchte Berlin der 1920er-Jahre mit seinen wilden Tanzclubs und den frivolen Untergrundlokalen, wo Homosexuelle und Crossdresser schon vor fast 100 Jahren offen lebten. In dieser aufregenden Stadt ermittelt der junge gutaussehende Kölner Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) gegen einen Pornoring. Zusammen mit seiner nicht minder hübschen zivilen Gehilfin Charlotte (Liv Lisa Fries) gerät er immer tiefer in den korrupten Grossstadtsumpf aus Mafia, Polizei und Regierung.
Deutsche Variante von «Stranger Things»
Ähnlich sehenswert und aufregend ist die erste Deutsche Netflix-Serie «Dark». Handlung und 80er-Ästhethik erinnern an die Hitserie «Stranger Things». Es geht ebenfalls um einen Jungen, der in einem abgelegenen Dorf unter merkwürdigen Umständen verschwindet. Hat das direkt ans Dorf gebaute Atomkraftwerk etwas damit zu tun? Hier wird mit der ganz grossen Mystery-Kelle angerührt.
Support vom Deutschen Bundestag
«Dark» ist zudem die erste Netflix-Serie, die mit Deutschen Bundesgeldern gedreht wurde. Im Abspann schmückt sie sich mit dem Prädikat «Supported by the Federal Ministry for Economic Affairs and Energy based on a Decision by the German Bundestag.» Das deutsche Nationale Parlament hat sich also offenbar mit der Serie auseinandergesetzt und Unterstützung zugesagt.
Schweizer Regisseur
Kopf dieser ersten Deutschen Netflix-Serie ist übrigens ein Schweizer. Baran bo Odar schrieb die Serie und führte Regie (zusammen mit seiner Lebenspartnerin Jantje Friese). Auch im Cast findet sich ein bekanntes Gesicht: Der Schweizer Schauspieler Anatol Taubmann spielt mit.
«Dark» ist ab dem 1. Dezember 2017 weltweit auf Netflix verfügbar. «Babylon Berlin» ist in der Schweiz auf dem Streamingsdienst Hollystar verfügbar (erster Monat gratis).