Rund zweieinhalb Millionen Personen in der Schweiz besitzen ein Halbtax- oder Generalabonnement. Bei Jugendlichen wird das Porträtfoto auf der Karte nur alle fünf Jahre ausgetauscht, bei Erwachsenen alle zehn Jahre. So kommt es, dass die verblichenen Fotos manchmal nicht mehr ganz genau dem Original entsprechen – und genau das machen sich dreiste Zugpassagiere zu Nutze.
Abos werden im Zug unter dem Tisch weitergegeben
Obwohl die allermeisten Personen brav für den ÖV bezahlen, gibt es immer wieder Ausnahmen, die Generalabonnemente tauschen oder Ersatzkarten bestellen und vermeintlich verlorene oder gestohlene Abos weitergeben. Besonders dreist wird es, wenn die Abos im Zugabteil unter dem Tisch weitergegeben werden. Da wird gemogelt und betrogen – teilweise amateurhaft, teilweise professionell. Wieviel Zugbetrüger unterwegs sind, lässt sich logischerweise nicht genau sagen: Nicht alle werden erwischt – Stichwort Dunkelziffer.
Für das Bahnpersonal sind die Billetkontrollen in den vollgestopften Zügen eine tagtägliche Herausforderung. Innert Sekunden müssen die Kontrolleure erkennen, ob die Person auf der Fahrkarte auch wirklich die Person auf dem Zugsessel ist.
Anhand der Augen- und Mundpartie können Betrüger aber oft entlarvt werden, verrät der erfahrene Billetkontrolleur Stephan Tschümperlin. Seinem geschulten Blick entkommen nur die wenigsten Passagiere. Trotzdem kann auch Tschümperlin nicht ausschliessen, dass ihm mal jemand durch die Lappen geht.
Gerade in vollgestopften Zügen ist es manchmal sehr schwierig, sämtliche Passagiere genaustens zu kontrollieren.
Ratsam sind die Betrugsversuche mit fremden Bahnabonnementen aber keineswegs: Wer erwischt wird, kriegt saftige Bussen und das GA wird direkt eingezogen.