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Bild 1 von 14. Einstellungen:. Bei Windows 10 kann man über zahlreiche Einstellungen gezielt steuern, welche Daten man preisgeben will. Wir zeigen, worauf man achten muss. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 2 von 14. Allgemein:. Wer auf das Tracking für Werbezwecke verzichten will, der schaltet die erste und letzte Option aus. Der SmartScreen-Filter dient dazu, Webseiten zu blockieren, die Schadprogramme enthalten und sollte deshalb eingeschaltet bleiben. Bildquelle: Screenshot.
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Bild 3 von 14. Positionsverlauf:. Oben: Der Positionierungsdienst wurde hier bereits ausgeschaltet. Mit einem Klick auf «Löschen» wird man gespeicherte Positionsdaten los. Unten: Es ist auch möglich, einzelnen installierten Apps gezielt die Berechtigung für Positionsdaten zu erteilen oder zu entziehen. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 4 von 14. Kamera:. Die Kamera kann man entweder ganz ausschalten (Button oben) oder bestimmten Apps den Zugriff erlauben. Bildquelle: Surface 3 Pro Screenshot.
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Bild 5 von 14. Mikrofon:. Auch beim Mikrofon hat man die Wahl: Entweder ganz ausschalten oder gezielt einzelnen Apps den Zugriff erlauben. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 6 von 14. Spracherkennung, Freihand und Eingabe:. Hier kann man die Stimm- und Handschriftanalyse ausschalten, die Cortana nutzt. Allerdings muss man dann Einbussen in Kauf nehmen: Ohne Spracherkennung kann man keine Texte mehr diktieren. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 7 von 14. Konto-Informationen:. Verknüpft man Windows 10 mit einem Microsoft Konto, so hat man zu zahlreichen Diensten wie Skype, OneDrive, Office 365, MSN etc. Zugang, ohne dass man sich anmelden muss. Hier kann man bestimmen, für welche Dienste man dieses Feature wünscht oder ob man die Verknüpfung für alle Apps ausschalten will. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 8 von 14. Kontakte:. Über den ersten Button gelangt man zu den Datenschutzbestimmungen. Auch hier: Für jede App kann man einzeln bestimmen, ob sie auf Kontakte zugreifen darf oder nicht. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 9 von 14. Kalender:. Entweder allen Apps den Zugriff auf den Kalender verweigern (Button Kalender) oder gezielt Rechte vergeben. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 10 von 14. Messaging:. Ist der Button Messaging eingeschaltet, so können Apps grundsätzlich Textnachrichten lesen. Möchte man das nicht, so sollte man das Feature ausschalten oder die Rechte gezielt vergeben. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 11 von 14. Funkempfang:. Hier kann man entscheiden, welche Apps bei Bedarf den Funkempfang wie zum Beispiel Bluetooth einschalten können. Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 12 von 14. Weitere Geräte:. Hier muss man entscheiden, ob ein weiteres Gerät wie etwa ein Tablet sich synchronisiert – selbst dann, wenn dieses Geräte nicht explizit gekoppelt wurde (zum Beispiel über Bluetooth Pairing). Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
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Bild 13 von 14. Feedback und Diagnose:. Hier kann man bestimmen, wie oft Microsoft nach einem Feedback fragen und welche Nutzerdaten dabei übermittelt werden sollen. Bildquelle: Surface 3 Pro Screenshot.
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Bild 14 von 14. Hintergrund-Apps:. Will ich, dass Apps wie zum Beispiel die Facebook-App ständig im Hintergrund laufen und auf den neusten Stand gebracht werden könne, auch wenn ich diese nie gestartet habe? Bildquelle: Screenshot Surface 3 Pro.
Kaum war das neue Betriebssystem verfügbar, herrschte grosse Aufregung in den Foren und der Presse: Windows 10 sammle wild sehr persönliche Daten, so der Vorwurf, und schicke diese an die Microsoft-Server.
Dass das neue Betriebssystem häufig und ausgiebig nach Hause telefoniert, daraus macht Microsoft keinen Hehl. Auf dutzenden Seiten listet die Softwareschmiede auf, was Windows 10 sammelt und wozu die Daten verwendet werden könnten.
Was Windows 10 sammeln könnte
Die sogenannte Datenschutzbestimmung beginnt mit einer Aufzählung personenbezogener Angaben: «Vor- und Nachnamen, E-Mail-Adresse, Postanschrift, Telefonnummer und andere ähnliche Kontaktdaten.» Der Zusatz «und ähnliche Kontaktdaten» ist typisch für den Stil: Vieles bleibt offen; man will sich für jede Eventualität juristisch wappnen.
So auch im Abschnitt «Anmeldedaten»: Microsoft weist darauf hin, dass die Firma Angaben sammeln kann wie «Kennwörter, Kennworthinweise und ähnliche Sicherheitsinformationen, die für Authentifizierung und Kontozugriff verwendet werden». Der Nutzer wird aber im Dunkeln gelassen, um welche Art Konti es sich handelt und wie die Passwörter oder Hinweise bei Microsoft abgelegt werden.
Bei statischen Angaben wie Name und Passwort bleibt es nicht. Windows 10 verfolgt auch, wie ich mich verhalte: Wofür interessiere ich mich? Was kaufe ich? Mit wem stehe ich in Kontakt?
Zweck der Daten
Microsoft erklärt in den Bestimmungen, wozu Windows 10 diese Angaben sammelt und nennt drei Bereiche:
- um bestimmte Dienste anbieten zu können,
- um Software zu verbessern,
- um gezielt Werbung zu schalten.
Einiges ist nachvollziehbar. Damit mich der digitale Assistent Cortana möglichst intelligent unterstützen kann, benötigt die Software Einblick in meinen Kalender und Angaben zu meinem Verhalten.
Schreibe ich mit einem Stift auf ein Tablet und erwarte, dass eine App im Hintergrund meine Handschrift erkennt, so muss ich auch akzeptieren, dass diese Software zuvor trainiert wird. Und dazu braucht es möglichst viele Beispiele aus der Praxis.
Was Microsoft in diesem Bereich tut, ist nicht einzigartig. Konkurrenten wie Apple und Google handeln vergleichbar.
Auch beim Geschäft mit der Werbung unterscheidet sich das Vorgehen nicht von dem anderer Anbieter: «Gratis-App gegen Nutzerdaten» ist ein etabliertes Geschäftsmodell. Was auf dem Smartphone begann, wird nun auf den Desktop übertragen.
Datenschützer untersucht Windows 10
Dennoch verunsichern die neuen Datenschutzbestimmungen, weil man immer wieder auf vage Formulierungen stösst. Erklärt Microsoft, unter welchen Bedingungen persönliche Daten weitergegeben werden, so klingt das so: «Wir teilen Ihre personenbezogenen Daten mit Ihrer Zustimmung oder nach Bedarf [...].» Für den juristischen Laien heisst das: Egal, ob Du zustimmst oder nicht, wir machen mit Deinen Daten, was wir wollen.
Und nicht nur der Laie stutzt. Auch für den eidgenössischen Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür ist das zu schwammig: «In den allgemeinen Geschäftsbedingungen werden in der Regel bewusst Formulierungen gewählt, unter denen man sich sehr viel vorstellen kann.» Darunter leide die Transparenz für den Nutzer, die für Thür ein zentrales Anliegen ist.
Einer der Gründe, weshalb der Datenschutzbeauftragte eine Untersuchung zu Windows 10 eingeleitet hat. Thür möchte wissen, welche Daten das Betriebssystem in der Grundeinstellung übermittelt und wer Zugriff darauf hat. Ihn interessiert, welche Möglichkeiten eine Nutzerin hat, die sich ausklinken möchte – und wie benutzerfreundlich dieser Prozess ist.
Schutz der Privatsphäre ist möglich
Denn der Sammellust des neuen Betriebsystems ist man nicht einfach schutzlos ausgeliefert. Reto Haeni, Microsofts Sicherheitsverantwortlicher in Westeuropa, meint, dass Microsoft viel in Sicherheit und Datenschutz investiert hat: «Windows 10 ist das sicherste Betriebssystem, das Microsoft bis jetzt entwickelt hat.»
Windows 10 stellt ein umfassendes Menü zur Verfügung, über das man die Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre anpassen kann (siehe Bildergalerie oben). Eine Nutzerin hat so die Wahl, welche ihrer Daten sie preisgeben möchte. Allerdings muss sie dabei in Kauf nehmen, dass gewisse Dienste oder Apps nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn sie den Datenfluss blockiert.
Vorbildlich: Bei gewissen Geräten wie Mikrophon oder Kamera kann ein Nutzer gezielt bestimmern, welche Apps mithören oder -sehen dürfen; ein Feature, dass man auf Android-Smartphones immer noch vermisst. Doch Achtung: Die Einstellungen gelten nur für Apps; konventionelle Anwendungen sind davon ausgeschlossen.
Ob Windows 10 aber auch tatsächlich schweigt, wenn ein Nutzer die Datenschutzeinstellungen geändert hat, wird die Untersuchung des Datenschützers zeigen.