Der erste Chromecast-Stick sei bis heute 20 Millionen Mal verkauft worden, sagt Google. Kaum erstaunlich: Mit einem Preis von 39 Franken war das Gerät ein Schnäppchen.
Der neue Chromecast, der die Form eines kleinen Diskus hat, ist gleich teuer. Und kann in etwa dasselbe, wie sein Vorgänger: Er streamt zum Beispiel Youtube-Videos, Filme und Serien, Fotos oder Musik vom Smartphone, Tablet oder Computer auf den grossen Bildschirm eines Fernsehers. Wer bereits einen Chromecast besitzt, hat also wenig Grund, sich auch das neue Gerät anzuschaffen.
Der Chromecast wird wie gewohnt per HDMI-Kabel am TV-Gerät angeschlossen, wo er dann ein wenig lustlos herunterhängt. Die Stromversorgung erfolgt über eine Micro-USB-Buchse. Eine extra Fernbedienung braucht es nicht, der Chromecast wird direkt vom mobilen Gerät oder Computer aus kontrolliert.
In Apps, die Chromecast unterstützen, muss nur das entsprechende «Cast»-Symbol angetippt werden und die Inhalte gelangen per Wifi auf den Fernseher. Auf die gleiche Weise lassen sich auch Webseiten des Chrome-Browsers auf dem TV-Bildschirm spiegeln.
Wlan soll stabiler sein
Google verspricht, dass das neue Gerät dank verbessertem Wlan schneller Daten puffern und streamen soll. Und dass dank drei internen Funkantennen auch schlechter Wlan-Empfang kein Problem mehr sei. In unserem Test waren die Verbesserungen kaum auszumachen.
Alles funktionierte in etwa gleich schnell und gleich gut wie beim Vorgänger: Sobald der Chromecast im selben Wlan-Netz wie unser Smartphone oder Computer angemeldet war, konnten wir schnell eine Verbindung herstellen und ausgesuchte Inhalte auf den Bildschirm bringen.
Und wie der Chromecast-Stick zuvor verlor auch der kleine Diskus ein-, zweimal die Verbindung zum Smartphone. Doch das waren Ausnahmen. Bei der Hardware sind die Neuerungen also eher kosmetischer Natur.
Alles läuft über Apps
Dafür wurde die Chromecast-App, die es für Android- und iOS-Geräte gibt, gründlicher überarbeitet. Zum Beispiel gibt es nun einen «Gast-Modus», dank der auch Leute den Chromecast benutzen können, die nicht im selben Wlan-Netz angemeldet sind wie der Chromecast selbst. Praktisch, wenn einem Freunde ihre Fotos oder Heimvideos auf dem grossen Bildschirm zeigen wollen, aber man keine Lust hat, ihnen das eigene Wlan-Kennwort zu verraten.
Neben der Chromecast-App sind viele weitere Apps mit dem Gerät kompatibel: Sprich: Ihre Inhalte können einfach per «Cast»-Symbol auf den Fernseher gebracht werden. Das gilt nicht nur für Bilder und Videos, sondern auch für einige Mobile-Games, die man so mit dem Smartphone in der Hand gemeinsam vor dem Bildschirm spielen kann.
Google spricht von Tausenden von Apps, die mittlerweile mit dem Chromecast kompatibel seien. Dazu gehören etwa die von Youtube, das Google gehört, oder von Vimeo, Netflix, Plex und Spotify.
Der Preis bleibt das wichtigste Verkaufsargument
Bloss käme wohl niemand auf die Idee, sich seine Spotify-Songs ausschliesslich über den Fernseher anzuhören. Deshalb hat Google zusammen mit dem altbekannten Chromecast auch ein neues Gerät auf den Markt gebracht: Den Chromecast Audio. Der sieht – bis auf die einer Vinylplatte nachempfundenen Rillen auf der Oberfläche – genau so aus wie der grosse Bruder.
Bloss zeigt er keine Filme und Bilder, sondern spielt Musik. Deshalb hat er statt eines HDMI-Ausgangs einen Audio-Ausgang und lässt sich per 3,5-mm-Klinkenstecker an die Stereoanlage anschliessen. So wird aus dem kleinen Diskus ein Musikspieler, der sich bequem per Wlan kontrollieren lässt.
Das soll mit der gleichen Leichtigkeit geschehen wie beim Chromecast für den Fernseher: Direkt aus der App soll Musik mit einem Tastendruck auf die grossen Stereo-Boxen gebracht werden. Neben der App von Spotify soll das zum Beispiel auch mit jenen von Google Music, Pandora oder TuneIn funktionieren (Apples Musik-App oder die von Amazon bleiben aussen vor). Testen konnten wir das leider nicht, weil uns unser Testgerät in der Post stecken blieb.
Doch zu warten scheint im Fall von Chromecast Audio sowieso nicht die schlechteste Idee. In den kommenden Monaten, so Google, soll das Gerät nämlich auch Multiroom-fähig werden. Das heisst: Chromecasts, die in verschiedenen Zimmern an verschiedene Anlagen angeschlossen sind, sollen dann einzeln angesteuert werden und unterschiedliche Musik spielen können.
Für so etwas gibt es seit Längerem zwar auch Systeme wie etwa Airplay von Apple oder Connect von Sonos, doch die kosten ein Vielfaches des Chromecasts (109 respektive 399 Franken). Wie beim Vorgänger ist also auch beim neuen Chromecast der Preis wohl das wichtigste Verkaufsargument.