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Festivalsommer Open Air Lumnezia: Trotz Regen und Stromausfall eine Riesenparty

Genau so habe ich mir das Open Air Lumnezia vorgestellt: Gute Musik, schönes Panorama, frische Bergluft, entspannte Atmosphäre. Selbst ein dreistündiger Stromausfall am Freitagnachmittag und mehr als genug Regen konnte der friedlichen Stimmung nichts anhaben.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob alle Festivalbesucher den Stromausfall überhaupt mitbekommen haben. Denn die zur stromlosen Zeit gebuchten Bands waren flexibel und Musiker genug, um auch unplugged eine gute Show zu liefern. Doch dazu später mehr.

Festivalstyle

Ich rede nicht lange um den heissen Brei herum: Das Open Air Lumnezia gewinnt mit seinem Auftritt keinen Award für’s beste Gestaltungskonzept. Das tut dem Charme des Festivals zwar keinen Abbruch. Aber: Ein Quäntchen mehr Konzept punkto Gestaltung wäre nicht verkehrt. Die Essensstände erinnern mich an ein Kilbifest. Da sind die Stände auch meist zweckmässig und bunt zusammengewürfelt. Es gibt eine Bühne – und die erfüllt ihren Zweck. Punkt. Aber wer hier designtechnische Highlights erwartet, ist am falschen Festival. Wer sich – wie ich – über den einmaligen Blick in die Bergwelt freuen kann, sollte sich ein Dauerabo für's Open Air Lumnezia lösen.

Publikum

Auch das Open Air Lumnezia hat ein treues Stammpublikum. Viele Besucher sind aus der Region, einige reisen auch aus dem Unterland an. Die gute Laune lässt sich hier niemand so schnell verderben – weder vom Regen noch von einem Stromausfall. Ähnlich wie in St.Gallen oder am Gurtenfestival besucht man das Open Air Lumnezia nicht primär wegen des Line-Ups, sondern weil man sich hier trifft und gemeinsam Party macht. Das können sie hier im Val Lumnezia nämlich sehr gut. Natürlich trifft man auch hier Festivalgänger, die eigentlich nur damit beschäftigt sind, die Folgen ihres Konsums auszukurieren. Die Mehrheit der fröhlichen Besucherschaft aber feiert bis zum letzten Ton ausgelassen vor der Bühne.

Line-Up und Show

Chartstürmer John Newman, die Wiener Rockbuben Wanda, die englischen The Kooks, die Punk-Rocker Bad Religion oder aber Scooter («Häipa häipa!» - genau die meine ich): Mit seinem Line-Up muss sich das OpenAir Lumnezia längst nicht hinter den grösseren Festivals verstecken! Einen Glückstreffer landete das Festival mit der Besetzung des Freitag-Nachmittags. Während des Stromausfalls spielten die Zürcher Royal Riot wie auch Damian Lynn kurzerhand unplugged und boten dem Publikum auch ohne Pfuus eine gute Show. Keine Selbstverständlichkeit. Oder kann sich jemand ein Scooter-Konzert ohne Strom vorstellen? Hihi.

Komfort und Rahmenprogramm

Für mich als Unterländerin das Rahmenprogramm-Highlight: Die Capuns! Die gibt’s nämlich an den anderen Festivals nicht. Ansonsten findet das Drumherum am Open Air Lumnezia auf dem Zeltplatz statt und ist selbstgemacht. Oder fremdgebraut – je nachdem. Punkto Komfort bietet das Bündner Festival den üblichen Standard. Was der Mensch braucht, das findet er hier auf dem Gelände. Das Extra aus meiner Sicht: Die gesunde Bergluft und die schöne Aussicht. Gibt’s hier auch ohne Kurtaxen.

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