«Die Jungfrau Stage wird nur von jemandem entjungfert – und das sind die Alphornbläser», lautet die stolze Anmoderation auf der Bühne, ehe das Publikum die Musiker jedes Jahr wieder johlend (oder besser gesagt jodelnd!) begrüsst.
Einer, der hier beinahe zum Inventar gehört, ist der 74-jährige Fritz Amacher: «Das erste Mal dachten wir noch, das wäre eine einmalige Geschichte. Heute ist es Tradition», freut sich der bärtige Mann aus Brienzwiler, der mittlerweile seit 60 Jahren Alphorn spielt und bereits zehnmal auf der Greenfield-Bühne stand.
«Es ist einfach speziell, wenn man Menschen eine Freude machen kann, die sonst keine Beziehung zu dieser Musik haben», schwärmt er vom Festival und dem Alphornblasen generell.
Das etwas ungewohnte Publikum spüre man hier allerdings auch anhand der Stimmung: «Es ist immer etwas lärmig», reflektiert er lachend. «Die ersten zwei Reihen hören zu und die anderen johlen einfach irgendetwas im Takt mit.»
Nichtsdestotrotz scheinen Fritz Amacher und Co. die Masse immer wieder aufs Neue zu begeistern:
«Die Alphornbläser sind der erste Termin für jeden Besucher! Selbst wenn die Musik vielleicht nicht passt: Sie haben sich vorbereitet, geben alles für das Publikum und genau das geben wir ihnen zurück», fasst Besucher Lukas das Spektakel zusammen.
Wie diese grenzenlose Freude aussieht? Hechtrollen, Massenrudern und fröhliches «im-Kreis-rennen» aka Circle Pits!
Stellt sich eigentlich nur noch die Frage, ob sich Fritz Amacher nach dem Auftritt unter seine Fans mischt.
«Nein, nein. Diese Musik muss ich nicht hören», sagt er und grinst breit. «Aber ich nehme gerne noch ein Bier.»
Na dann, cheers!