Greenfield Festival 2019 - Wer campiert denn bitte im Kartonzelt?!
Ja, der Öko-Trend hat nun auch die Ecken erreicht, in denen man nun wirklich nicht damit gerechnet hätte: Am Greenfield Festival gibt es zum ersten Mal Zelte aus recyceltem Karton. Also wie? Hier erfährst du's.
Es ist eine Neuheit am Greenfield Festival: Im Vorfeld konnten Festivalbesucherinnen und -besucher ein Kartonzelt fürs Wochenende mieten. Die Zelte stammen von der Firma KarTent aus den Niederlanden und bestehen aus Holzfasern und Pappkarton. Sie sind laut Angaben der Hersteller zu 100 Prozent rezyklierbar. 99 Franken kostet ein solches Kartonzelt am Greenfield. Wer's luxuriös mag – sprich, inklusive Luftmatratze und Schlafsack – der zahlt 160 Franken.
So ein Kartonzelt sieht aus wie ein Zwergenhüsli.
«Der Hauptgrund ist, dass wir am Greenfield Festival den Besuchern innovative und vielfältige Campingmöglichkeiten bieten möchten», erklärt Iris Huggler, Geschäftsführerin der Greenfield Festival AG. Das neue Angebot scheint anzukommen – alle 50 Kartonzelte waren besetzt.
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In der Karton-Zeltstadt strahlen uns alle entgegen.
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Und überall sind wieder echte Künstler zu finden.
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Wer will kann im Deluxe-Paket auch gleich Schlafsack und Matte dazu haben.
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Geräumig ist anders - aber wer braucht schon viel Platz am Festival?
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Kann man sich gut in grösseren Mengen vorstellen, diese Karton-Zelte.
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Hier hat sich jemand künstlerisch verewigt.
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Bei viel Gepäck wird's auch in Karton-Zelten eng.
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Praktisch: den Karton kann man auch ganz easy anschreiben. Mit Statements, Bandnamen - oder der Handynummer?
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Nix mit durchhängenden Decken.
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Gut «pfuusen» lässt sich auch in einer Kartonschachtel.
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Hat ein wenig was von einer römischen Soldaten-Zeltstadt, oder?
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Chillen zwischen Karton-Zelten
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Jedes Zelt ist individuell bemalt und gestaltet.
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Und noch mehr Nachrichten auf den Zelten.
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Tinder ist ja auch sowas von out, oder?
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Viel Liebe für die Details.
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«Es ist schon viel praktischer. Vor allem, wenn man mit dem Zug anreist», sagt Marc (32) aus Zürich, der für das Greenfieldwochenende ein Kartonzelt für sich alleine gemietet hat. Natürlich spiele auch Faulheit eine Rolle: «Man muss nichts aufstellen, nichts abbauen und kann alles so stehen lassen», erzählt uns Alain, ein weiterer Kartonzeltler. «Ich hoffe schon, dass die Zelte nicht nur aus Faulheit gemietet werden, sondern auch aus Recycling-Gründen», sagt Huggler.
Aber ist es wirklich sinnvoll, Festivalbesuchern die Möglichkeit zu bieten, ihren Zeltplatz einfach stehen zu lassen? Sprich, das eigentliche Problem an Festivals – nämlich die Zeltfriedhöfe nach den Openairs – noch zu untermauern?
«Ja, es gibt Aussagen, vor allem von Mitbewerbern, die sagen, der Hauptgedanke sei der Falsche, weil die Leute die Zelte ja zurücklassen müssen», sagt Iris Huggler. «Da kann man geteilter Meinung sein. Die Tatsache, dass die Zelte recycelt werden, finde ich aber gut.» Aus den Zelten entstehen nach dem Greenfield Festival neue Zelte und Lampenschirme.
Legende:
Nicht ganz dicht?
Nach dem kurzen, aber heftigen Gewitter über Interlaken standen alle Kartonzelte noch.
SRF 3
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