Meret Lemann (Leiterin der Station) und Bernhard Thomann (ehem. Leiter und seit 26 Jahren Arzt am Gurtenfestival) bilden das eingespielte Ärzteteam vor Ort auf dem Berner Hausberg.
Aber wie wird ein kleines Ärzte-Team von zwei Leuten überhaupt auf die «Patienten» aufmerksam? Auf dem Gurten befinden sich jeden Tag um die 20'000 Menschen. Nun, sie sind nicht komplett alleine hier, sagt Meret Lehmann.
Wir haben mobile Teams, die auf dem Gelände unterwegs sind oder erhalten Meldungen vom Sicherheitsdienst oder Freunden.
Wer jetzt denkt, dass 2018 die Hitze das grösste Problem war, liegt falsch: Es ist die nächtliche Kälte auf dem Gurten.
Kein grosser Unterschied zur gewöhnlichen Notfallaufnahme?
Die Notfall-Station auf dem Gurten unterscheidet sich nur gering von einer herkömmlichen Notfallaufnahme. Medizinisch wird ziemilch alles behandelt. Du kannst dir denken, dass Bernhard Thomann in den 26 Jahren Tätigkeit auf dem Gurten schon so einiges gesehen hat. Was denn zum Beispiel?
Wir haben hier von Kehlkopf-Bruch über Schlamm in den Augen bis zur Fast-Geburt schon ziemlich alles behandelt.
Genau wie auf einer herkömmlichen Notfall-Station ist es auf der Gurten-Station aber doch nicht. Ein wacher Geist und Improvisationsvermögen sind wichtig!
Nicht gerade Privatklinik - aber alles, was es braucht
Die Gurten-Station ist top ausgerüstet, auch wenn das Behandlungszimmer nicht so aussieht, wie du das dir vielleicht vom Arzt- oder Spitalbesuch gewohnt bist.
Aber hey: Es hat es alles, was es braucht. Das ist alles, was zählt! Auch Erholungs-Betten für geschwächte Körper, brummende Köpfe oder sonstige Patienten sind dabei.
Manchmal stösst die Motivation der Mitarbeiter an ihre Grenzen. Denn: Dieser Job als «Bergdoktor» auf dem Gurten ist Knochenarbeit.
Wenn nach 30 erbrechenden Patienten der 31te kommt - dann ist die Motivation wohl nicht mehr genau dieselbe wie noch beim ersten Patienten.
Aber letzten Endes macht es viel Spass und es motiviert, den Besuchern hier helfen zu können.