180'000 Besucher machen das Openair Frauenfeld zum grössten Hip-Hop-Festival Europas. Zwar befindet sich das Festivalgelände leicht ausserhalb der Stadt, die grosse Hip-Hop-Meute geht jedoch auch am Zentrum nicht spurlos vorbei: «Eigentlich gehe ich jeden Tag schwimmen. Als ich dann aber heute Morgen die Schar von Menschen gesehen habe, die sich richtig Schwimmbad bewegt, habe ich mir gesagt: ‹Nein, danke!›», erfährt Julian von einer Frauenfelderin.
Für mich ist das organisierter Lärm.
Da sind die zwei älteren Damen, die Julian in einem Kaffee antrifft, schon um einiges besser aufgelegt: «Wir wohnen am Bodensee und sind extra hierher gekommen um die Stimmung ein bisschen aufzunehmen», erzählen die beiden. Persönlich ans Openair zu gehen, kommt für die beiden jedoch nicht in Frage: «Die moderne neue Musik gefällt uns nicht mehr so. Für mich ist das organisierter Lärm.»
Für einen potentiellen Openair-Besuch müssten die Organisatoren ein ganz anderes Line-up buchen: «Da müssten also schon Pink Floyd oder Lucio Dalla spielen!» (Schlechte Nachricht am Rande: Dass es Lucio Dalla irgendwann auf das Openair-Frauenfeld-Line-up schafft, ist aus ganz anderen Gründen eher unwahrscheinlich.)
Die lokalen Geschäfte sind dankbar
Noch besser ist die Stimmung bei den lokalen Geschäften. Balbina, die in einer Bäckerei arbeitet, sagt: «Für uns ist es super! Wir haben viel mehr Kunden und alle sind gut gelaunt.»
Für mich ist es ein bisschen wie Fernsehen.
Und auch aus dem benachbarten Fitnesscenter tönt es ähnlich: «Ich sehe sehr viele witzige Menschen. Die meisten sind sehr nett, offen und freundlich. Für mich ist es ein bisschen wie Fernsehen!», erzählt eine Mitarbeiterin.
Ausserdem kommt es für das Fitnesscenter natürlich nicht ganz ungelegen, dass das Openair Frauenfeld seinem Ruf als «Pumper-Festival» tatsächlich gerecht wird: «Tatsächlich kommen einige, die schauen, dass sie ihre Protein-Riegel haben», so die Mitarbeiterin weiter.