Keine Frage: Der junge Sport der Drohnen-Rennen ist gerade dabei, gross zu werden. Im deutschsprachigen Raum frönen ihm etwa 50'000 Personen, schätzen Kenner der Szene.
Die Piloten wetteifern, wer mit aufgesetzter Video-Brille eine Renn-Drohne möglichst schnell durch einen Parcours steuern kann. Die Brille vermittelt die Illusion eines Piloten im Cockpit. «FPV-Racing» heisst die Sportart deshalb auch, «First Person Racing», Rennen aus Sicht des Piloten.
Nur die besten schaffen es an Wettkämpfe wie die «Drone Champions League», die der Liechtensteiner Herbert Weirather ins Leben gerufen hat. Manche von ihnen haben bereits das Ansehen von Stars. Einer davon ist der 17-jährige Luke Bannister (BanniUK), der vor zwei Jahren an einem Drohnen-Wettkampf in Dubai 250'000 Dollar kassierte. In Paris wird Luke aber nicht starten können, denn er muss in den kommenden Tagen seine Matur-Prüfungen machen.
Im Vergleich zum Rennen in Dubai ist die gesamte Preis-Summe der «Drone Champions League» mit 100'000 Euro nicht ganz so gross – wobei der Sieger immerhin die Hälfte davon einstreichen darf. Sponsoren finanzieren das Preisgeld.
Auch Schweizer sind mit dabei
«Die Schweizer haben ihre Drohnen echt cool vorbereitet, die Chancen für einen Erfolg sind intakt», sagt Herbert Weirather. Er hat die «Drone Champions League» letztes Jahr zum ersten Mal durchgeführt – mehr als «Test» und praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Das wird diesmal sicher anders: Weirather erwartet rund 150'000 Zuschauer an der Champs-Élysées. Ein Grossanlass. 400 Sicherheitsleute werden im Einsatz sein, damit alles in geordneten Bahnen verläuft. Betonblöcke am Rand der Strasse verhindern, dass kein LKW in die Allee hineinfahren kann. Noch einen terroristischen Anschlag kann Paris nicht gebrauchen.
Vielmehr soll der Drohnen-Anlass jungen Leuten signalisieren, dass sich die Stadt im Aufbruch befindet. Die Zusammenarbeit mit den Behörden sei wegen dem erhofften positiven Marketing-Effekt sehr einfach und effizient gewesen, sagt Veranstalter Herbert Weirather. An der Eröffnung erwartet er sogar den Bürgermeister von Paris. Und auf Youtube und Facebook sollen mindestens noch einmal so viele Menschen die Eröffnungsrennen im Live-Stream verfolgen.
Aufmerksamkeit generieren durch spektakuläre Renn-Orte
Nach Paris finden weitere Wettkämpfe in Österreich, Brüssel, Berlin und Asien statt (Austragunsgorte noch offen).
Als weiteren Höhepunkt gibt es im Oktober ein Rennen in einem alten Salzbergwerk in Rumänien.
Ob dann das Schweizer Team bestehend aus Raphael Strähl, Kay Stutz, Timothy Trowbridge und Marc Heiniger (im Bild von links) immer noch «cooli Sieche» sind – wie Weirather sagt – oder von einem anderen der sieben europäischen Teams in die Schranken gewiesen werden, wird sich zeigen. Aber cool ist derzeit sowieso jeder, der in dieser aufstrebenden Sportart mitmischt.
Mit Renn-Quadrokoptern in rasanter Geschwindigkeit durch einen Parcours fliegen. Wir haben letztes Jahr ein Training in Muntelier besucht – und waren beeindruckt.