Ob in der Natur, in der Sporthalle oder im Fitnesscenter – der Sport gehört bei vielen Schweizerinnen und Schweizer zum fixen Termin in der Woche. Nicht zu vergleichen mit dem Breitensport in Russland oder Jordanien.
Frauen treiben keinen Sport
SRF-Nahostkorrespondentin Susanne Brunner musste feststellen: In Jordanien fit zu bleiben, ist alles andere als einfach. Wer in Amman Fahrrad fährt, hat sie nicht mehr alle. Zum Spazieren fehlen Trottoirs und ganz generell treiben Frauen in Jordanien sowieso keinen Sport. Um trotzdem aktiv zu bleiben, geht Susanne zu Fuss einkaufen – in einem Supermarkt, der mindestens 30 Minuten entfernt liegt.
Meine jordanischen Freunde schämen sich für mich, sie finden das himmeltraurig.
Ihre jordanischen Freundinnen belächeln sie dafür: «Sie finden eigentlich, dass ich gut integriert bin, aber das macht man nicht und schon gar nicht als Frau.». Aber Susanne schwört darauf, obwohl die Taxifahrer immer Hupen und denken, dass sie eine alte verwirrte Frau ist.
«Hau auf die Niere!»
Im Gegenzug dazu hat David Nauer in Moskau seine Begeisterung fürs Boxen entdeckt. Während er früher im Moskauer Fitnesscenter im Spa-Bereich die Seele baumeln liess, holt er sich heute bei seinem Boxtrainer regelmässig blaue Flecken.
Wenn ich eine Übung falsch gemacht habe, dann musste ich 20 Liegenstützen machen.
Der SRF-Korrespondent bleibt so nicht nur fit, sondern holt sich dabei auch noch russische «Street Credits». «Bei Showkämpfen schrie er von aussen: ‹Komm, Hau auf die Nieren!›», erzählt Nauer über seinen Boxtrainer.
Der ganz normale und doch verrückte Alltag der SRF-Korris: Hier gibt es ihre spannendsten Geschichten abseits der Schlagzeilen.
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Sport, das Wohlstands-Phänomen
Was sich sowohl in Russland wie auch in Jordanien zeigt: Sport scheint ein Wohlstands-Phänomen zu sein. Nach Einbruch der Sowjetunion gab es in Russland nur «Normalos» oder Spitzensportler – Sport als Hobby existierte noch nicht. Während in Russland durch den wirtschaftlichen Aufschwung nun die ganze Gesellschaft sportlich aktiv ist, sieht es in Jordanien komplett anders aus. Jordanier:innen listen Sport in ihrem üppigen Sorgenbarometer auf den hinteren Rängen auf.