Schon in jungen Jahren als Studio-Gitarrist und durch sein Mitwirken bei den Yardbirds hatte Jimmy Page einen grossen Einfluss auf die Rockwelt. Doch als er 1969 die Band Led Zeppelin gründete, wurde alles an Page legendär. Sein ausschweifender Rock n’Roll-Lifestyle, seine Besessenheit für Okkultismus, vor allem aber sein Gitarrenspiel. Jimmy Pages Gespür für Blues, Folk und Rock, für zarte akkustische Momente genauso wie hart rockende Riffs war und ist ausserordentlich.
Kashmir (Physical Graffity, 1975)
Das orientalisch angehauchte Motiv von «Kashmir» ist einer der unbestrittenen Höhepunkte von Jimmy Pages Gitarrenkunst. Gemeinsam mit John Bohnhams donnerndem Schlagzeugspiel entwickelt sich dieser Song zu einer repetitiven Hardrock-Hypnose. Für Page selbst ist es sogar der «definitive Zeppelin Moment».
Immigrant Song (Led Zeppelin III – 1970)
Wenn Sänger Robert Plant die Eröffnungszeile «Wir kommen aus dem Land von Eis und Schnee» kreischt, sieht man die Wikingerschiffe buchstäblich am Horizont auftauchen. Das erbarmungslos nach vorne stürmende Riff von Jimmy Page, das den Immigrant Song einleitet, bildet zusammen mit John Bonhams Schlagzeugspiel eine Urgewalt und wurde in seiner mechanischen Präzision zum Vorbild für alle späteren Heavy Metal-Bands.
Dazed and Confused (Led Zeppelin I, 1969)
Hier packte Jimmy Page seinen Geigenbogen aus dem Koffer. Dieses Psychedelic-Blues-Ungetüm wurde über Jahre hinweg zum Mittelpunkt von Led Zeppelins Bühnenauftritten. Mit Pages epischen Streichersoli dauerte Dazed and Confused bei Konzerten manchmal bis zu 45 Minuten. Dass Page das Thema des Songs von Singer / Songwriter Jake Holmes «ausgeliehen» hat, wird hier grosszügig übersehen.
Whole Lotta Love (Led Zeppelin II, 1969)
Dieses perfekt abgerundete Gitarrenriff bildet das Rückgrat dieses Zeppelin-Klassiker und ist etwas vom direktesten, das je aus einer Gibson Les Paul strömte. Jimmy Page verleiht «Whole Lotta Love» seine Kraft, ohne dabei komplett zu dominieren. Er hält sich für seine Verhältnisse eher zurück und lässt auch seinen Bandkollegen genügend Raum.
Stairway to Heaven (Led Zeppelin IV, 1971)
Die Mutter aller Power-Balladen ragt wie ein Monolith über Led Zeppelins Karriere und über dem gesamten Rock der Siebzigerjahre. Der Song gipfelt in Jimmy Pages frei fliessendem Solo, das bei 5.55 Min. beginnt und auch ein halbes Jahrhundert später rein gar nichts von seinem Glanz verloren hat.