In den 90er-Jahren war es der Gameboy, heute die Playstation oder die Switch. Seit es Spielkonsolen gibt, ist Gaming eine beliebte Freizeitbeschäftigung und hat über die Jahre kaum an Beliebtheit eingebüsst.
Sechs von zehn Schweizerinnen und Schweizern spielen mindestens einmal pro Woche ein Videogame. Das entspricht rund 4 Millionen Menschen. Zwei Millionen Schweizerinnen und Schweizer spielen regelmässiger, also mindestens zwei Mal pro Woche.
Gaming ist keine Männerdomäne
Gaming ist in der Schweiz weit verbreitet, das zeigt die Studie von MYI Entertainment und dem Meinungsforschungs-Institut LINK. Es ist ein Massen-Phänomen.
Gaming ist aber noch immer mit vielen Vorurteilen behaftet, meist negative. Wer beispielsweise denkt, Videospiele seien vor allem etwas für Jungs im Teenager-Alter, wird jetzt aufhorchen.
Denn der Anteil an Frauen in der Gaming-Community ist relativ hoch: Laut der Studie sind 44 Prozent Frauen und 56 Prozent Männer. Frauen spielen im Schnitt zwar weniger häufig, aber der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist nicht allzu gross.
Und auch das Alter mag die eine oder andere Person überraschen: Im Durchschnitt ist eine Gamerin oder ein Gamer 39 Jahre alt.
Baller-Games machen nicht aggressiv
Ebenfalls hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass Shooter-Games aggressiv machen. Eine Studie der Royal Society aus dem Jahr 2020 entkräftet dieses Vorurteil. Es gebe keinen Zusammenhang zwischen gewalttätigen Games und jugendlicher Aggression, so die Studie.
Ich finde, Games sind ein Leitmedium unserer Zeit.
Trotzdem hält sich das negative Bild der Videospiele weiter. Dabei seien Videospiele so interaktiv wie kaum ein anderes Medium, sagt SRF-Digitalredaktor Guido Berger: «Im Vergleich zum Fernsehen oder Film kann ich bei Games selbst auf einer Bühne stehen und mich verwirklichen.»
Das passe viel mehr in die heutige Zeit als andere Medien. «Ich finde, es ist ein Leitmedium unserer digitalen Zeit.»
Nur ein kleiner Teil ist süchtig
Obwohl viele Vorurteile rund ums Gaming falsch sind, hat es seine Schattenseiten. Ungefähr fünf Prozent aller Gamerinnen und Gamer zeigen ein problematisches Verhalten auf – sie sind süchtig.
Laut der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) bedeutet das, dass man keine Kontrolle über das eigene Spielverhalten mehr hat, andere Lebensbereiche vernachlässigt und sich so schadet. Und das über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr.
Wer also viel gamt, ist noch nicht zwingend süchtig. Es könne sein, dass man in einer Lebensphase intensiver gamt als in einer anderen, so «Input»-Redaktor Daniel Bodenmann.
Games als Geldfresser
Nebst dem Suchtfaktor kann Gaming ins Portemonnaie gehen. «Heute versucht man das Game so lange wie möglich am Leben zu halten», sagt der SRF-Digitalexperte. Währenddessen hat man immer die Möglichkeit, Geld auszugeben.
«Während der Lebensdauer des Games gibst du in der Regel wahrscheinlich mehr aus als die 80 Franken, die du im klassischen Modell ausgegeben hast.» Das hat mit dem Design der Games zu tun.
Mehr Einblick ins Gaming erhältst du in der «Input»-Folge von Daniel Bodenmann.