Montags bis freitags präsentiert Sounds! ausgewählte Musikhighlights auf SRF 3. Immer am Ende des Musikjahres küren die Menschen hinter dieser Sendung jene Alben, die sich während den letzten 12 Monaten besonders auszeichnen konnten. 10 internationale Album-Highlights folgen in der Liste unten...
Achtung: Dies ist keine Rangliste, sondern eine Bestenliste. Unsere Liebe kennt keine Hierarchien:
Boygenius «the record»
Phoebe Bridgers, Lucy Dacus und Julien Baker schliessen sich auf Albumlänge zusammen, stellen ikonische Nirvana-Fotos nach und holen mit mitreissendem Folk-Rock 7 (!) Grammy-Nominierungen. Die heimlichen Gewinnerinnen des Musikjahres? [Luca Bruno]
Bully «Lucky for You»
Wer glaubt, Grunge sei mit dem Tod von Kurt Cobain gestorben, kennt Bully nicht. «Lucky For You», das erste Album seit Alicia Bognanno ihre Band zum Soloprojekt kondensierte, ist eine Rückblende in die 90er mit knusprig-knackenden Gitarren und extrem eingängigen Refrains. [Lea Inderbitzin]
The Hives «The Death of Randy Fitzsimmons»
Besser Altern mit den Hives! Nach 10 Jahren Unterbruch knüpfen die 5 Schweden nahtlos an vergangene Grosstaten an und spielen ihren knackigen Garagen-Rock'n'Roll mit unverschämter Coolness. [Dominic Dillier]
James Blake «Playing Robots into Heaven»
James Blake kehrt zu seinen Clubwurzeln zurück und hievt den Neo-Soul in neue Sphären. Eine perfekte Symbiose zwischen Blakes unverkennbaren Falsettstimme und futuristischen Beats. Clubmusik mit Tiefgang! [John Bürgin]
Mick Jenkins «The Patience»
Rap-Hörgenuss auf Höchststufe – die massiven Skills von Jenkins kitzeln aus den illustren Feature-Gästen absolute Topleistungen. Punchlines à gogo! [Pablo Vögtli]
Noname «Sundial»
Für alle, die mal wieder «echten» Rap brauchen – mit Seele, Tiefgang und frei von szenenüblichem Pflicht-Hedonismus, eingebettet in warmem Neo-Soul und schönen, kitschbefreiten Melodien. [Pablo Vögtli]
Sofia Kourtesis «Madres»
Sofia Kourtesis steckt mitten in den Aufnahmen ihres Debütalbums als ihre Mutter an Krebs erkrankt. Um sie zu pflegen, holt sie ihre Mutter von Peru nach Berlin. Daraus schöpft sie so viel Kraft, dass ein herzerwärmendes House-Album entsteht. Eins mit Happy End: nach mehreren OPs erfreut sich Kourtesis' Mutter heute bester Gesundheit. [John Bürgin]
Spidergawd «VII»
Die norwegischen Hardrock-Euphoriker klingen auf ihrem siebten Album als würden Judas Priest, Iron Maiden und Thin Lizzy gemeinsam die Bühne stürmen. Mit zweistimmigen Gitarrensoli, galoppierenden Schlagzeug-Rhythmen und allem, was das Hardrock-Herz höher schlagen lässt. [Dominic Dillier]
Sufjan Stevens «Javelin»
Den Gedanken auszusprechen, tut weh: der Tod steht ihm gut. Mitten in der Entstehung von «Javelin» verliert Sufjan Stevens seinen Lebenspartner. Was er nun in Trauer kreiert, ist eine sanfte Wucht, die Mut macht, hinzugehen wo's wehtut. [Andi Rohrer]
Titanic «Vidrio»
«Vidrio» ist anziehend und abschreckend zugleich. Mal animistischer Ritual-Jazz, da sanfter Art-Pop, dort ein Sprenkel Oper. Was Mabe Fratti und Héctor Tosta aus Mexiko-Stadt hier anrichten, ist nichts für abenteuerscheue Ohren. Aber locker das unerhörteste Experimental-Album des Jahres. [Claudio Landolt]