Innerhalb von zwei Stunden war das Hallenstadion in Zürich restlos ausverkauft. Nur ein weiterer Hinweis darauf, dass die italienische Glamrock-Band Måneskin ein Phänomen ist. Doch woran liegt das und warum sind sie relevant? Wir haben dafür drei Gründe identifiziert.
1. Glamrock meets Genderfluid
Anders als viele andere aufstrebende Stars schwimmen sie gegen den Strom von elektrisch generiertem Sound. Ihre Musik ist handgemacht und laut. Eigentlich nichts, was die Welt nicht schon vorher gekannt hätte. Wenn man ihr Auftreten betrachtet, ist Måneskin im Grunde genommen die Reinkarnation des Glamrocks, der in den 70ern seine Sternstunde erlebte.
Warum hat diese Band aber trotzdem Erfolg? Weil sie mit ihrem genderfluiden Auftreten auch noch den Nerv der Zeit treffen. Sie sagen auch immer wieder von sich selbst, dass sie für Freiheit und Selbstentfaltung stehen. Damit sind sie natürlich nicht die einzigen im Showbusiness. Lady Gaga, Miley Cyrus, Sam Smith, Freddie Mercury und viele andere Acts stossen in die gleiche Richtung. Aber nur Måneskin kommen aus Italien.
Diese Acts stehen alle für Freiheit und Selbstentfaltung
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Bild 1 von 6. Victoria De Angelis, von Måneskin, drückt ihre Freiheit am liebsten durch Freizügigkeit aus. Auch hier bei ihrer Performance am Lollapalooza Musik Festival 2022 in Chicago. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Miley Cyrus drückt ihre Freiheit auch gerne aus, in dem sie nackte Haut zeigt und Tabus rund um die weibliche Sexualität bricht. Hier an den MTV Video Music Awards 2015 in Los Angeles. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Lady Gaga ist bekannt für ihre schrillen und oft überraschenden Outfits. Für sie ein Ausdruck der Kunst und ihres Selbst. Hier an der Met Gala 2019. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Selbstentfaltung und Offenheit mit Sexualität sind Synonyme für Sam Smith. Hier an den BRIT Awards 2023 in London. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Einer der Urväter der Selbstentfaltung: Freddie Mercury, Sänger und Frontmann von Queen. Hier 1979 in der Ernst-Merck-Halle auf der Bühne in Hamburg. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Die drei Männer von Måneskin, Thomas Raggi, Damiano David und Ethan Torchio haben keine Scheu, Gendernormen zu brechen. Hier posieren sie mit dem Preis, nachdem sie 2021 das 71. Sanremo Song Festival in Italien gewonnen haben. Bildquelle: Keystone.
2. Rock-Stars – Made in Italy
Italien ist nicht für seine grosse junge Rock-Szene bekannt. Trotzdem haben es Måneskin geschafft, als erste italienische Rock-Band ausserhalb ihres Landes Erfolg zu haben. Und das mit italienischen Songs! Sie stellen den italienischen Stereotypen komplett auf den Kopf und inspirieren damit viele junge Leute, grösser zu träumen.
Auf Italienisch sind sie bekannt geworden und nun schaffen sie es auch mit englischen Rock-Balladen wie «The Loneliest». Måneskin beweist damit auch, dass die sich musikalisch nicht festnageln lassen. Zwar ist Rock ihr Fundament, doch sie probieren sich gerne in verschiedenen Genres aus. Ihr neuestes Album «RUSH!» ist dafür ein Paradebeispiel und «Kool Kids» ist der punkige Kontrast zur Ballade «The Loneliest».
3. Junge Supermodels
Gute Musik ist ein zentrales Puzzleteil zum Erfolg. Ganz klar. Bei Måneskin steht jedoch Auffallen ganz dicht an zweiter Stelle. Ihre Musik ist laut und energiegeladen, sie haben extravagante Bühnenoutfits und sind von oben bis unten von Gucci gestylt. Die vier sehen immer gut aus. Wenn sie es mit der Musik nicht geschafft hätten, hätten sie es genauso gut als Models schaffen können.
Måneskin leben den italienischen Traum in Gucci
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Bild 1 von 5. Måneskin, Victoria De Angelis links, Ethan Torchio, Thomas Raggi und Damiano David posieren beim Cover-Shooting für ihr Album – «Teatro d’ira – Vol. I». Bildquelle: Gabriele Giussani.
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Bild 2 von 5. Måneskin posieren an der Premiere vom Film «Elvis» am 75. Internationalen Filmfestival in Cannes, Frankreich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Måneskin mit dem Best Alternative Video Award für „I Wanna Be Your Slave“ bei den MTV Video Music Awards 2022. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Måneskin, in androgynen Anzügen von Gucci, an den American Music Awards 2022. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Måneskin bei den 65. Grammy Awards dieses Jahres, wo sie für den «Best New Artist» nominiert waren. Bildquelle: Keystone.