Die letzte virale Song-Sensation des gerade zu Ende gegangenen Jahres ist auch die erste 2025: «Messy» von Lola Young knackt die Top 10 der Schweizer Hitparade und tänzelt dort neu auf Platz fünfs. In der rauchigen Soul-Pop-Nummer singt die 24-Jährige darüber, in einer Beziehung nicht so akzeptiert zu werden, wie man eben ist.
Erschienen ist sie bereits Ende Mai 2024 – warum chartet sie also erst jetzt? Die Antwort ist wie so oft auf Tiktok zu finden, wo bereits über eine Million Posts mit dem Song als Sound veröffentlicht wurden.
Weltstars als Kickstarter
«Messy» drehte auf der Plattform im Spätherbst bereits grosse Runden als Video-Soundtrack. Auf die Überholspur wechselte der Track dann, als ihn Tiktok-Überflieger Jake Shane zusammen mit Model, Social-Media-Grösse und Lionel-Tochter Sofia Richie Grainge Ende November in einem gemeinsamen Post verwendete. Ihr wohl spontaner Tanz wurde schnell zur inoffiziellen Choreo zum Stück.
Als im Dezember auch Kylie Jenner und Hailey Bieber das Lied auf Tiktok benutzten, war der Viral-Hit perfekt. Mit «Messy» chartete Lola Young nicht nur erstmals mit einem eigenen Song in ihrer englischen Heimat, sondern auch international. In den weltweiten Spotify-Viral-Charts belegt er Platz vier, in den Schweizer Viral-Charts des Streaming-Anbieters sogar Rang zwei.
Per Feature in den Mainstream
Wie wurden Tiktok-User:innen überhaupt auf die Londonerin aufmerksam? Schliesslich releast sie seit über fünf Jahren regelmässig Musik. Den plötzlichen Hype hat sie ihrer Collab «Like Him» auf dem im Herbst erschienenen Album «Chromakopia» von Tyler, the Creator zu verdanken.
Mit über 171 Millionen Plays ist es dann auch der meistgespielte Lola-Young-Track auf Spotify. «Messy» hat aktuell noch 40 Millionen Plays weniger – wenn's so weitergeht mit dem Song, dürfte er aber sehr bald aufgeholt haben.
Die Früchte harter Arbeit
«Messy» ist nicht der erste Viral-Hit der Engländerin. Anfang 2023 releaste sie ein Snippet des Stücks «Don't Hate Me» und versetzte die Tiktok-Gemeinde in Verzückung. Darunter auch Model Bella Hadid und abermals Kylie Jenner, die zum Sound lipsyncten.
Auf ihr dazugehöriges Debütalbum «My Mind Wanders and Sometimes Leaves Completely» konnten sich die meisten Musik-Kritiker:innen einigen. Und für den 2024 erschienenen Zweitling «This Wasn't Meant for You Anyway» gab's dann kollektiven Review-Applaus.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Lola Young absolvierte die renommierte BRIT School, wo schon Adele, Amy Winehouse oder Jessie J die Musik-Schulbank drückten. Zudem spielte sie sich in Pubs und an Open-Mic-Nights den Hintern ab und die Finger wund, wie sie der BBC erzählte, die sie 2022 zu den vielversprechendsten Newcomer:innen des Jahres gekürt hatte.