Was «W. Nuss vo Bümpliz» für Patent Ochsner oder «I schänke dr mis Härz» für Züri West, wird «079» für Lo & Leduc. Ein Klassiker, der sie begleiten wird bis ans Ende ihrer Karriere. Die aktuelle Nummer 1 der Schweizer Single-Hitparade als Sommerhit 2018 zu bezeichnen, wird der Sache nicht gerecht. «079» ist ein kleines Monster, welchem man das Etikett «Schweizer Kulturgut» früher oder später um den Hals hängen wird.
Wie oft läuft «079» im Radio?
Am meisten gespielt wurde «079» von den Energy-Stationen. Insgesamt fast 1'600 Mal wurde der Song bei Energy-BS, -BE oder -ZH gespielt. Also gut ¼ der 6'000 Schweizer Plays. Gut 120 Mal spielte SRF 3 den Song der Berner. Das sind 2% der Plays der Schweizer Radiostationen.
Zum Vergleich: Der Hecht-Hit «Kawasaki» wurde im gleichen Zeitraum rund 4'700 Mal gespielt.
Welche Songs werden am häufigsten gespielt?
«079» ist auf Platz 30 der meistgespielten Songs in der Schweiz. Dies bezieht sich auf die Zeit seit der Veröffentlichung von «079», also vo Anfang März bis Anfang August 2018. Der meistgespielte Song in dieser Zeitspanne war Tom Walkers «Leave A Light On» mit rund 15'500 Plays.
Ähnlich oft, und somit fast dreimal mehr als «079» wurde in der Schweiz «Whatever It Takes» (Imagine Dragons) und «Crazy» (Lost Frequenzy) gespielt. Dies hat u.a. damit zu tun, dass diese Songs auch in der französischsprachigen Schweiz viel am Radio laufen.
ABER: «079» ist der bis jetzt meistgespielte Mundartsong des Jahres.
Airplay von «079» ausserhalb der Deutschschweiz
Kein Thema ist «079» in der Romandie. Auch im Tessin lief der Song bisher nur ein einziges Mal. Grössere Beliebtheit geniesst «079» in der rätoromanischen Schweiz. Da lief der Song rund 100 Mal im Radio.
In Österreich lief der Song bisher zweimal. In Deutschland können die Berner 44 Plays verbuchen – 24 davon bei Bayern 3.
Downloads, Streaming & Co.
In der Schweiz ist «079» der Song mit den meisten Downloads des Jahres. Mit «Dreifach Platin» (60'000 verkaufte Downloads) wurden sie bereits ausgezeichnet. Und dabei wird es nicht bleiben.
Beeindruckend sind auch die Streaming-Zahlen von «079». Allein auf Spotify wurde der Song fast 7 Millionen Mal gestreamt. Noch beeindruckender: Davon 1 Million Mal in Deutschland.
«Wär lütet hüt no dr Uskunft a»? Kein Mensch! Aber Songerkennungs-Apps, sozusagen die Auskunft für die Songtitelsuche, werden rege genutzt. Allein Shazam wurde rund 85'000 Mal durch eine Suchanfrage von «079» beschäftigt.
Sind Lo & Leduc Millionäre?
Die ewige Frage nach dem Verdienst von Schweizer Musikschaffenden, die ganz offensichtlich Erfolg haben, ist nicht nur schwierig zu beantworten. Mich persönlich nervt sie gewaltig. Denn: Künstler interessieren sich oft weder für Arbeitszeiten noch Stundenlöhne und machen noch seltener die Kosten-Nutzen-Rechnung.
Was ich allen, die sich dafür interessieren, versichern kann: Selbst die naivste Rechnung, was «079» bis jetzt tatsächlich eingebracht hat, ist ernüchternd.
Was haben Lo & Leduc vom Erfolg von «079»?
Abgesehen davon, dass Lo & Leduc durch den Erfolg von «079» im Moment und in naher Zukunft zusätzliche Konzerte und Touren zu besseren Bedingungen spielen können, hat diese Nummer noch eine andere Qualität:
«079» ist nachhaltig. Dieser Song wird nicht aus der Landkarte der Schweizer Pop-Musik verschwinden. Und zwar nicht nur, weil diese Nummer DER SONG von 2018 ist. Auch nicht nur, weil dieser Song der Titel ist, der am längsten auf Platz 1 der Schweizer Hitparade stand und steht. Sondern auch, weil «079» ein gewiefter Wurf ist, der nicht Gefahr läuft, in absehbarer Zeit als Fallobst zu verfaulen.