Greta Thunberg und ihr unermüdlicher Einsatz für die Rettung unseres Planeten bewegt die Gesellschaft. Auch Popstars suchen die Nähe zur 16-jährigen Klimaschutzaktivistin. So zum Beispiel Billie Eilish, die ihre nächste Welttour «so grün wie möglich» gestalten möchte.
Im März 2020 startet Billie Eilishs «Where Do We Go»-Tour rund um den Planeten. Laut Eilish müssen ihre Fans dann zu den Konzerten ihre eigenen Trinkflaschen mitbringen. Einwegflaschen und Plastikstrohhalme will der amerikanische Superstar an seinen Konzerten verbieten.
«Nachhaltigkeit – bequem gelebt» könnte man dazu sagen. Schliesslich verzichtet Eilish auf nichts, was IHR Leben einschränken oder verkomplizieren würde.
Ist das scheinheilig?
Billie Eilish ist ein Weltstar. Mit ihrem grossen Kleiderschrank rettet sie die Erde natürlich genauso wenig, wie mit ihrem dichten Flugplan. Ihr ökologischer Fussabdruck würde Greta Thunberg kaum gefallen. Und ja. Natürlich kann man Eilish vorwerfen, dass ihre kleine Umweltaktion ein blosses Feigenblatt sei. Man könnte rumschreien, dass sie besser weniger fliegen oder sich weniger neue Klamotten kaufen soll.
Man kann aber auch ruhig bleiben und den Zeigefinger nicht ausfahren.
Inkonsequent! Inkonsequent! Inkonsequent!
Kennt ihr die Leute, die kein Fleisch essen und dann in die Ferien fliegen? Oder die Naturfreunde, die einen alten VW-Bus fahren? Oder die, die sich kaum neue Kleider kaufen und dann den Kaffee im Pappbecher trinken? Genau. Das sind wir. Du und ich.
Die meisten von uns könnten ihren Müll um mindestens die Hälfte reduzieren. Die wenigsten von uns bräuchten ein Auto. Es wäre ziemlich einfach, unser Leben etwas nachhaltiger zu gestalten. Allerdings hätte das mit Verzicht zu tun, und verzichten finden wir dann eben doch ein bisschen schwierig.
Billie Eilish darf inkonsequent sein
Wenn ein 17-jähriger Popstar Einwegflaschen und Plastikstrohhalme von seinen Konzerten verbannen will, ist das eine ziemlich gute Sache. Ja. Auch dann, wenn er weiterhin den Flieger nimmt, um von Auftrittsort zu Auftrittsort zu kommen.
Billie Eilish könnte nämlich auch um die Welt fliegen und sich gar keine Gedanken über die Umwelt machen. Das wäre vielleicht konsequenter – aber ganz sicher nicht besser.