Ist das mutig oder schlicht naiv?
Was Börni Höhn alias Vava Voom macht, ist zweifelsohne mutig. Es mag sogar naiv sein – zum Glück – denn ganz ohne Naivität werden Pop-Träume oft im Keim erstickt. Die 28-Jährige hüpft als No Name ins Haifischbecken der internationalen Pop-Industrie. Ohne Plattenfirma im Rücken will sie sich gegen Stars wie Katy Perry oder Miley Cyrus behaupten. «Es leben 8 Million Leute in der Schweiz. Es kann nicht sein, dass es darunter keine grossen Talente gibt,» kommentiert Vava Voom ihr unschweizerisch couragiertes Vorhaben gegenüber SRF 3. Seit vier Jahren verbringt Vava Voom viel Zeit in den USA und hat sich dabei ganz offensichtlich amerikanisches Selbstbewusstsein angeeignet.
Wer soll das bezahlen?
«Erfolg kann man nicht kaufen», gibt Vava Voom professionell zur Antwort auf die Frage, was denn das Featuring mit Superstar Sean Kingston gekostet hat. Auch sonst gewährt sie keinen Einblick in ihre Finanzen. Klar ist: Gratis war diese Produktion garantiert nicht und nebst Börnis eigenem Geld steckt auch der eine oder andere Zustupf aus ihrem Bekanntenkreis in diesem Produkt.
Geht der Plan auf?
Ganz ehrlich. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass ich auf diesen Song gewartet hätte. Die Kunst steckt bei solchen Pop-Produktionen meist mehr in der Vermarktung denn im eigentlichen Song. Beeindruckend hingegen finde ich Vava Vooms Haltung: Da steckt eine bereits mehrmals gescheiterte Sängerin ihr ganzes Herzblut und Geld in ein Projekt, das auf den ersten Blick nur verlieren kann. Doch: Kaum eine Pop-Karriere hat nicht mit einer Reihe von Rückschlägen angefangen und wenn jemand versucht glaubwürdig seine Träume umzusetzen, ziehe ich gerne den Hut und sage CHAPEAU! Denn: Nur wer bereit ist zu verlieren, hat auch eine Chance zu gewinnen.