Seit 35 Jahren stehen die Toten Hosen ihren Mann. Dabei gibt Frontmann Campino mit seinen 55 Jahren mehr Gas, als es viele blutjunge Newcomer tun. Kann er nicht anders? Will er nicht anders? Oder hat er Angst, dass irgendwann «Alles geben» nicht mehr genug sein könnte? «Ach» winkt Campino im SRF 3-Interview ab «Wir müssen uns nicht bemühen da draussen alles zu geben. Das ist für uns selbstverständlich.»
Und immer wieder sind es dieselben Lieder
Erfunden haben sich die Toten Hosen nur einmal. Eine wirkliche musikalische Entwicklung blieb während 35 Jahren aus. Und? Nichts und. Es ist so und es ist ok so. Aus der Punkband wurde ein Pop-Monster, welches inzwischen locker drei Generationen begeistert. Und das liegt nicht nur an ihren eingängigen Songs. Das liegt vor allem auch an einem gewissen Andreas Frege, besser und wohl beinahe ausschliesslich bekannt als Campino.
Ein Mann der auf der Bühne alles gibt. Immer. Volle Leistung. Er hängt sich mit seiner ganzen Körperlänge (1.87m) in jeden einzelnen Ton und riskiert dabei Kopf und Kragen. Er singt noch heute als ginge es um Leben und Tod. Die sportlichen Verrenkungen des 55-jährigen sind dabei so bewundernswert wie teilweise kaum zu ertragen.
Es geht nie vorüber dieses alte Fieber
Die Toten Hosen haben den Deutsch-Punk zwar nicht erfunden, beweisen aber eine unglaubliche Ausdauer und widmen ihm ihr ganzes Herzblut. Vom puren Punk über Schunkelsongs und Momente, für die man das Wort Schlager-Punk verwendet möchte, wirken die Düsseldorfer stets authentisch. Sie haben es in all den Jahren nicht nur geschafft ihr Publikum in die Breite zu ziehen, sie konnten auch neue, junge Fans dazugewinnen. Dabei waren sie nie anbiedernd, verkrampft oder abgehoben. Coole Säcke eben.
R.E.S.P.E.C.T.