«Ich glaube, es ist wichtig für uns, wieder zusammen zu spielen», sagte Steven Adler, Ex-Schlagzeuger von Guns N’ Roses, vor ein paar Tagen im Podcast von Jamey Jasta, Metal-Sänger und ehemaliger Moderator der MTV-Sendung «Headbangers Ball».
Mit «uns» meint Adler die für viele einzig wahre Guns N’ Roses-Besetzung mit Axl Rose, Slash, Izzy Stradlin, Duff McKagan und ihm selbst. Doch: Die Idee dieser Reunion ist fast so bescheuert, wie wenn Alex Frei nochmals für die Schweizer Nationalmannschaft auflaufen würde.
Eine Bombe detoniert nur einmal
Darüber, wie Guns N’ Roses Ende der 80er Jahre eingeschlagen haben, brauchen wir nicht zu diskutieren. Diese Truppe hatte damals alles weggeblasen, was auf dem Platz war. Sie versprühten eine gefährliche Energie und rockten so nah am Abgrund, dass Verluste vorprogrammiert waren.
Ihr mit Abstand bestes Album «Appetite for Destruction» ist das Produkt einer Band, für die es kein Morgen gab und nur deshalb klingt dieses Werk heute noch so frisch wie vor 28 Jahren.
Guns N’ Roses sind keine Schlageraffen
Natürlich ist es vorstellbar, wie sich diese fünf Musiker zusammenraufen und eine grosse Welttournee absolvieren. Sie müssten dazu nicht einmal ein neues Album aufnehmen. Allerdings haben sie dabei nicht den geringsten Hauch einer Chance, an alte Zeiten anzuknüpfen.
Axl Rose‘ fragwürdige Live-Gesangsleistung würde 2015 ebenso wenig goutiert, wie seine bedenklichen Ausraster toleriert oder gar gefeiert würden. Für das, was Guns N’ Roses in ihrer Blütezeit veranstaltet haben, fehlt heute schlicht und einfach das Terrain.
Erwartet würde viel eher eine Band, die pünktlich auf der Bühne steht, den Konzertbesuchern eine Zeitreise ermöglicht und ihre Hits zu einem im Takt klatschenden Publikum aufführt. Und das, das wissen wir alle, sind nicht die Guns N’ Roses, die uns damals elektrisiert haben.