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Musiker-Kollaborationen Vier Gründe, warum Songs mit Featuring erfolgreicher sind

Kaum mehr ein Songtitel ohne «feat.» oder «/»: Mit Featurings erweitern Musiker ihre Fanbasis und Followerpower - und überbrücken Stil-, Generationen- und geographische Grenzen. Grund Nr. 3 enthält eine wahlschweizerische Musiklegende!

In den Charts sind Songs mit Featurings (also mit Gastsängerinnen oder -sängern) zunehmend die Regel statt die Ausnahme, und ihr Erfolg zieht fortlaufend weitere Featuring-Songs nach sich. Während Gastauftritte in der Popmusik schon vor Jahrzehnten üblich waren, wurden sie nie so konsequent in den Songtiteln ausgeschildert wie heute.

Dies mit gutem Grund: Zwei gleichermassen bekannte Musikerinnen können die Reichweite eines Songs mit der vereinten Follower-Power ihrer Namen verdoppeln. In der Kombination erreichen sie mehr Hörerinnen auf den Streamingplattformen, und mit gemeinsamen Social-Media-Posts zur Veröffentlichung erreichen sie mehr Follower. Musiker, die sich neue Fan-Segmente erschliessen wollen, können dies durch die Wahl eines Featuring-Gasts erreichen, der in einem anderen Genre oder einem anderen Markt positioniert ist oder andere Generationen von Fans hat.

1. Fans verdoppeln durch Featuring: Topic feat. A7S - Breaking Me

Der deutsche Produzent Topic und der schwedische Sänger A7S haben beide über 20 Millionen Hörer auf Spotify und haben es zusammen bis auf Platz 4 der Hitparade geschafft. Bei Gemeinschaftswerken von in etwa gleichermassen bekannten Musikerinnen oder Musikern wird statt «feat.» auch oft ein Schrägstrich verwendet zwischen den Namen.

Häufig wird ein Song sogar zweimal releast: Er wird in einer zweiten Version mit Featuring nachgereicht (Ed Sheerans «Perfect» mit Beyoncé etwa oder «Despacito» von Luis Fonsi und Daddy Yankee mit Justin Bieber). Besonders raffiniert: Die Verkäufe und Streamings einer solchen Zweitversion werden für die Charts mit jenen des Originals addiert. In den Charts taucht der Song also nur einmal auf statt zweimal, dafür umso weiter oben.

2. Fans anderer Genres erreichen durch Featuring: Avicii feat. Dan Tyminski - Hey Brother

Dan Tyminski ist in der Countrywelt eine grosse Nummer – mit dieser Zusammenarbeit landete Avicii einen Nummer-eins-Hit.

Ein geschickt gewähltes Featuring kann auch die Glaubwürdigkeit eines Musikers innerhalb eines Genres fördern, in welchem er sich etablieren will – so konnte z.B. Lil Nas X viele anfänglich skeptische Countryfans erst durch das Featuring mit Country-Legende Billy Ray Cyrus für seinen Song «Old Town Road» begeistern.

3. Jüngere oder ältere Fans erreichen durch Featuring: Kygo feat. Tina Turner - What's Love Got To Do With It

Kygo feierte schon mit seiner Bearbeitung von «Higher Love» einen Chartserfolg dank des Gesangsparts von Whitney Houston (posthum). Jetzt hat er es mit der neusten Single auf die Fans der Soulpop-Göttin Tina Turner abgesehen.

4. Fans aus anderen Ländern erreichen durch Featuring: J. Balvin feat. Pharrell Williams - Safari

Für Latin Stars, zum Beispiel aus Kolumbien oder Puerto Rico, die in der Heimat schon angesagt sind und in den US-Markt (und damit den internationalen Markt) vordringen wollen, ist ein bekannter US-Gastsänger der direkteste Weg. Der kolumbianische Reggaeton-Star J. Balvin war sich international gerade erst am Etablieren, als er 2016 Pharrell Williams als Featuring gewinnen konnte. Mit weiteren Kollaborationen beschleunigte er seine Karriere seither massiv.

Lady Gaga erschliesst sich hingegen mit «Sour Candy» den K-Pop-Markt durch die Zusammenarbeit mit der südkoreanischen Band Blackpink.

Und wer ist das ideale Featuring für DEINE erste Single? Hier gibt's Hilfe von Radio 1:

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