Es gibt Sportler, die sündigen am Mikrofon. Und es gibt Pat Burgener. Der Lausanner ist ein begnadeter Musiker, der alles irgendwie unter einen Hut bringt. Und der auch die Balance hat, beides mit Herzblut zu machen, ohne dass das eine zu kurz kommt. Beschreibt man den 27-Jährigen, dann sind Wörter wie Stehaufmännchen, Optimist, Frohnatur angebracht. Und seit diesem Monat auch «SRF 3 Best Talent».
Mit seinem folkigen Gitarren-Pop macht Pat Burgener alles richtig. In den vergangenen Jahren hat er seinen Sound und seine eigene Sprache gefunden und weiterentwickelt.
Pat Burgeners Musiker-Karriere verfolgen wir schon seit längerem. Vor fast genau fünf Jahren im Juli 2016 feierte er auf SRF 3 mit einer Live-Session zu seinem Song «Living For The Day» Premiere. Damals titelten wir: «Ein Leben auf der Überholspur: Das Snowboard-Megatalent Pat Burgener startet nun auch mit seiner Musik durch.» Egal wie prophetisch das damals vielleicht noch war, die Aussage hat sich bewahrheitet.
Mit seiner neusten Songkollektion 'California Sun' zementiert der Olympia-Fünfte sein Können als Sänger, Songwriter und Musiker.
Seine Songs sind Programm, aufgebaut wie ein Run in der Halfpipe. Durchchoreografiert mit Gefühl, der nötigen Technik, dem unnachahmlichen Gespür für sonnigen Klang, ausbalanciert und das Tempo sorgfältig abgestimmt. Der Sound hat Programm – und ist Botschaft zugleich.
Alles, egal was, passiert aus einem Grund. Man muss alles positiv sehen im Leben.
Der Westschweizer will mit seinem Sound zeigen, dass alles möglich ist, wenn man im Moment lebt, seinem Herzen folgt. Sagt es nicht nur, sondern lebt es vor. Er lernte schon früh mit Rückschlägen und Verletzungspech umzugehen, aus der Komfortzone rauszugehen und Neues in Angriff zu nehmen: 2014 erlitt er im Training einen Kreuzbandriss am Knie, musste eine Zwangspause vom Snowboarden machen. Deshalb befasste er sich noch stärker mit Musik, schrieb Songs und veröffentlichte seine erste Single.
Zwei WM-Bronzemedaillien hat er schon und dank einem fünften Platz in Sotschi 2018 ein Olympia-Diplom. Sein Fokus liegt aus sportlicher Sicht denn auch ganz klar bei einem Podest-Platz bei den Olympischen Winterspielen im nächsten Jahr in Peking. Beim Sport bleibt er fokussiert, taucht in seine eigene Welt ein. Bei der Musik zeigt er eine andere Seite und teilt sie mit seinem Publikum - für ihn das grösste Geschenk, fast so schön wie eine Medaille.