Die 23-jährige Singer/Songwriterin aus Biel präsentiert mit «Moonlight» ein Debüt-Album, das die Nacht zum Tag macht - dunkler Sound zu dem man tanzen und sich ganz und gar der Melancholie mit all seinen Facetten und dem hoffnungsvollen Licht am Horizont hingeben kann. Caroline Alves ist eine Entdeckung, die mit einem aussergewöhnlichen Timbre fesselt. Eine Stimme, an der man sich wärmen - in die man sich einlullen lassen kann.
Die Vorbilder des «SRF 3 Best Talents» im Oktober sind Erikah Badu, Amy Winehouse und Massive Attack. Gesanglich entdeckt man hie und da vermeintliche Ähnlichkeiten, musikalisch geht aber Caroline Alves einen Schritt weiter: Ihre musikalische DNA ist vielfältig und jeder Song ihres Debüts fein abgestimmt. Ab und an gewürzt mit etwas Jazz, sodass sie ihren grossen Trumpf, ihre Stimme, ausspielen kann.
Caroline Alves hat das, was sich viele wünschen: Eine einzigartige Stimme, die hängen bleibt.
Geboren ist Caroline Alves in Rio de Janeiro. Mit elf Jahren kam sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter in die Schweiz. In Biel wird sie schnell heimisch: Innerhalb eines Jahres spricht sie Französisch und ist integriert. Sie ist 14 als ihr Onkel stirbt. Der Musiker war bis dahin die einzige männliche Bezugsperson in ihrem Leben. Sie sucht sich ein Ventil, um das Erlebte zu verarbeiten und greift zur Gitarre. Mit YouTube-Tutorials bringt sie sich das Spielen bei.
Ich habe schöne Erinnerungen an Rio. Meine ganze Familie wohnt dort und der Zusammenhalt ist gross. Aber wer in einer gewalttätigen und armen Umgebung wie einer Favela aufwächst, muss auch lernen, schnell erwachsen zu werden.
Die Singer/Songwriterin hat viel zu erzählen. Mancher Einschnitt ist in ihrem Leben passiert. Nicht nur der Umzug in die Schweiz (und mit ihm der anfängliche Kulturschock) und der Tod ihres Onkels gehören dazu: Aufgrund komplizierter Familien-Verhältnisse habe sie schon früh lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Wer tief in die Seele von Caroline Alves blicken will, hört sich ihre Songs an. Das Leben, so sagt sie, sei die Nahrung. Die Vergangenheit habe sie gelehrt, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Die Sprache ihrer Seele ist dabei in ihren Liedern von Beginn weg englisch: Das habe ihr erlaubt, Dinge zu sagen, die sie sich sonst nicht auf Französisch oder Portugiesisch getraut hätte.
Caroline Alves ist ein Multitalent und hat alles, um durchzustarten.
Das Erlebte prägt ihren Sound. Er ist bittersüss und es findet sich immer ein Funke Hoffnung darin, der dafür spricht, weiterzumachen, egal was passiert. Caroline Alves lebt es vor. Nach Jobs in der Uhrenindustrie und als Verkäuferin studiert sie dank einem Stipendium momentan an der Uni Neuenburg Kommunikation.
Ich könnte ohne Musik nicht leben. Ich bin eine zurückhaltende, ruhige Person. Mit der Musik habe ich mein Mittel gefunden, um mich auszudrücken.