Es war bestimmt keine dankbare Aufgabe für die beiden Best Talent-Finalistinnen Naomi Lareine und Sensu. In nur 15-20 Minuten wagten sie den Direktvergleich mit drei ehemaligen Swiss Music Award-Gewinnern in der Kategorie «SRF 3 Best Talent»: Marius Bear, Lo & Leduc und Damian Lynn. Gleich vorweg: Mission geglückt!
Sensu erlebt den allerersten Technik-Fail
Die Badnerin Sensu begeisterte gleich von Beginn an mit ihrem kraftvollen Club-Sound. Vor dem letzten Song streikte dann aber leider die Technik. Die junge Musikerin blieb cool: «Wenn man elektronische Musik macht, ist man halt von Elektronik abhängig... das passiert.» Eine sympathische und ehrliche Reaktion, auch wenn es sie nach der Show doch etwas wurmte:
Das ist das erste Mal, dass mir das passiert. Ich wusste ja, dass es irgendwann mal passieren muss – aber nicht ausgerechnet heute.
Aber am Ende war sie doch super happy. Zum ersten Mal hätten im Publikum wildfremde Menschen ihre Songs mitgesungen.
Naomi Lareine beweist ihre beeindruckende Stimme
Die Zürcher Musikerin brachte ihre einzigartige Mischung aus Neo-Soul, R’n’B und Electro-Pop auf der Bühne genauso packend rüber, wie sie es ab Konserve tut. Die Frau ist mit einer Stimme und Energie gesegnet, welche für grosse Bühnen gemacht ist.
Nach acht Jahren wieder eine weibliche Gewinnerin?
Die letzte «SRF 3 Best Talent»-Gewinnerin bei den Swiss Music Awards war Steff La Cheffe – 2011! Die Chancen stehen mit zwei nominierten Frauen also gut, dass nach acht Jahren wieder eine weibliche Künstlerin den Stein mit nach Hause nimmt. Auch wenn sie mit Monet192 eine harte Konkurrenz haben.
Einer war leider abwesend – aus Gründen!
Der erfolgreiche Rapper Monet192 konnte aber leider nicht teilnehmen. Der Grund: Er tourt gerade durch Deutschland. Da die drei Best-Talent-Finalisten jeweils erst im Dezember ausgewählt werden können, war es Monet192 leider nicht möglich, seinen Tourplan umzustellen. Aber er hat uns eine Grussbotschaft hinterlassen:
Lo & Leduc mit dichtem Programm, Damian Lynn angeschlagen
Die beiden Rap-Stars hatten ein dichtes Programm. Als Überraschungs-Act des Abends eröffneten sie gleich die Best Talent Show. Und verabschiedeten sich nach ihrem Überhit «079» ins Radiostudio Zürich, wo sie beim SRF Virus Bounce Cypher geladen waren. Wenn der Bounce Cypher bei dir jetzt nur Fragezeichen auslöst, kannst du dich hier schlau machen.
Damian Lynn begeistert trotz angeschlagener Stimme
Der Swiss Music Award-Gewinner von 2016 kam mit heiserer, stark angeschlagener Stimme zum Showcase.
3-4 Songs gehen grad so – aber jetzt ist meine Stimme futsch.
So wenige Songs zu spielen, ist für viele Musiker ein Graus. Der Luzerner Singer/Songwriter aber liebt solche Shows, da man die unsichere Euphorie der ersten und das Hurra der letzten Songs einer Show direkt miteinander verbinden könne.
Marius Bear mit erstaunlicher Reife
Wer sich vor heute fragte, warum Marius Bear 2019 einen Swiss Music Award mit nach Hause nahm, der kriegte die Antwort in Form einer wuchtigen, berührenden Live-Show serviert. Der Appenzeller zeigte, wie sehr er in den letzten 12 Monaten an sich und seiner Live-Performance gearbeitet hat.
Der hat einen Riesenschritt nach vorn gemacht! Er singt mit dem Herzen und nicht mit der Stimme.
Mit hoher Qualität und ganz vielen Emotionen riss er das Publikum noch ein letztes Mal an diesem Abend mit. Seine Cover-Version des The Black Keys-Hits «Lonely Boy» hat vor kurzem auch am Holländischen Eurosonic Festival für Furore im Publikum gesorgt. Aber schau selbst...