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Wie eine zufällige Improvisation zu einem Mega-Hit wurde
Aus SRF 3 punkt CH vom 30.01.2024. Bild: ZVG
abspielen. Laufzeit 55 Minuten 38 Sekunden.

Zufalls-Hits Michael Jackson verhalf Queen zu ihrem erfolgreichsten Song

Einen Hit planen ist fast unmöglich. Diese drei Songs von Beck, Queen und The Doors hätten so nie veröffentlicht werden sollen – und schrieben doch Musikgeschichte. Der Zufall wollte es so.

«Ewigi Liäbi» von Mash war ursprünglich ein Privatsong für die Freundin von Sänger Padi Bernhard. Erst fünf Jahre später wurde er dank den Wünschen von Radiohörerinnen und -hörern zum Mundarthit, obwohl er nicht als Single zu kaufen war.

Der Stotter-Hit «You Ain't Seen Nothing Yet» der kanadischen Rockband Bachman-Turner Overdrive hätte nie veröffentlicht werden sollen und wurde dennoch zum Durchbruchs-Song der Band – dank eines Tontechnikers, der ihn dem Labelboss vorspielte.

Es waren Zufälle, die solche und viele andere Lieder zu Hits werden liessen. Hier sind drei davon – und ihre Geschichten.

«Loser» von Beck

Beck Hansen sass mit seinem Produzenten am Küchentisch und spielte ihm Musik vor. Dabei rappte er so schlecht, dass er selbst sagte: «Ich bin der schlechteste Rapper der Welt. Ich bin so ein Loser, why don't you kill me?» Der Song wurde in der Küche mit einem 8-Spuren-Gerät aufgenommen und innerhalb von sechseinhalb Stunden fertiggestellt.

Im März 1993 wurden 500 Kopien davon an die Radios verschickt. Niemand glaubte an das Stück. Dann nahm sich Kurt Cobain von Nirvana am 5. April 1994 das Leben, der Song wurde mit dem Tod der Grunge-Ikone assoziiert, es wurden «Loser»-T-Shirts gedruckt und die Generation X hatte ihre Hymne.

«Another One Bites the Dust» von Queen

Es war nicht vorgesehen, dass das Lied, das Bassist John Deacon schrieb, auf das 1980er Album «The Game» kommt. Vor allem Schlagzeuger Roger Taylor war dagegen. Trotzdem spielten Queen den Song 1980 live an einem Konzert in Los Angeles.

Fotocollage mit Freddie Mercury von Queen und Michael Jackson
Legende: Michael Jackson (rechts) bewies beim Song «Another One Bites the Dust» von Freddie Mercurys Band Queen den richtigen Hit-Riecher. Keystone/AP/Marco Arndt/Reuters/Mike Segar/SRF

Per Zufall stand im Publikum ein Musiker, dem der Song gefiel. Nach dem Konzert ging er hinter die Bühne und konnte die Band überzeugen, «Another One Bites the Dust» auf die «The Game»-Platte zu nehmen. Der Song wurde sogar einzeln releast und zur erfolgreichsten Single von Queen: sieben Millionen Verkäufe und eine Nummer Eins in den US-Billboard-Charts. Der Musiker im Publikum war Michael Jackson.

«Light My Fire» von The Doors

Als die kalifornische Band 1966 ihr Debütalbum aufnahm, hatte sie zu wenig Material, kam nicht auf die geforderte Albumlänge ihrer Vinylplatte. Ein Lückenfüller musste her, weshalb «Light My Fire» über sieben Minuten lang geriet.

Mit dem Klassik-Intro (eine Paraphrase von J.S. Bachs «Invention 8» in F-Dur, Bach-Werke-Verzeichnis 779 – weiss man, oder?), einem psychedelischen Gitarrensolo, einem Orgelsolo und der Überlänge war der Song definitiv nicht als möglicher Hit konzipiert. Doch die Fans und die Radio-DJs liebten ihn.

Die Plattenfirma hatte das Album zunächst mit dem Stück «Break on Through (To the Other Side)» bewirbt, das es aber nur auf Platz 126 der US-Hitparade schaffte. Das Label liess «Light My Fire» auf Radio- und Singlelänge kürzen – von 7:05 Minuten auf 2:52 Minuten! In dieser Version war er drei Wochen lang die Nummer Eins in den USA und verhalf der Band zum Durchbruch.

SRF 3, 30.1.2024, 7:20 Uhr

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