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Zweideutige ESC-Songs Das wird der schlüpfrigste ESC aller Zeiten

Von «Vikman» und «Milkshake» bis «Serving Kant» ist alles dabei: Diese ESC-Ausgabe spart nicht mit lasziven Beiträgen. Wieso sind die ESC-Texte ausgerechnet dieses Jahr so sexuell geladen?

Der Niederländische ESC-Kandidat Joost Klein hat letztes Jahr gesagt: «Europe let's come together». Diese Aufforderung haben einige Artists für die diesjährige Ausgabe wohl eindeutig zweideutig verstanden. So anzüglich wird der ESC 2025:

Von Milch, die geschlürft werden soll

Der ESC-Song aus Australien kommt vom Artist Go-Jo. Die lüpfige Nummer erzählt davon, wie der der «Milkshake Man» seine Milch im ganzen Land versprüht und alle wollen sie probieren. Spätestens wenn man das Video dazu sieht, wird klar, was mit dem Milkshake gemeint ist. Unmissverständlich ist auch der Zwischenteil: «Excusez moi, avez-vous du lait pour moi?»

Von Kant, bei dem es nicht um Philosophie geht

«Serving Kant» singt Miriana Conte im ESC-Beitrag von Malta. Mit dem deutschen Philosophen Immanuel Kant hat der Song aber herzlich wenig zu tun. Phonetisch wird aus Kant im Handumdrehen «Cunt», was bekanntlich eine frivole, englische Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil ist, welches in diesem Refrain hemmungslos «serviert» wird.

Offiziell will der Song aber natürlich nichts damit zu tun haben. Denn «Kant» bedeutet auf Maltesisch «Singen».

Von Stäben, auf denen es sich tanzen lässt

Noch expliziter wird es beim ESC-Song aus Finnland von der Sängerin Erika Vikman. (Ja, sie heisst offenbar wirklich so.) Der deutsche Refrain «Ich komme» besingt schon ziemlich eindeutig einen gelungenen Höhepunkt.

ESC-Kandidatin Erika Vikman
Legende: Erika Vikmann performt «Ich Komme» GETTY

In den Strophen in finnischer Sprache wird das Ganze auch bestätigt. Vikman singt unter anderem «Meine Tore stehen offen» und «Wenn du kommst, komme ich mit». Hinzu kommt ihre Live-Performance, bei der sich die Finnin leicht bekleidet an einem phallischen Stab räkelt.

War das nicht schon immer so?

Klar, der Eurovision Song Contest spart nie mit Sexappeal. Das ist quasi Teil des Spektakels. 2024 war vor allem viel nackte Haut zu sehen, beispielsweise beim Windows95man (Randnotiz: ebenfalls aus Finnland). Was 2025 aber überrascht, sind die durchaus expliziten Texte, mit denen angetreten wird. Wenigstens wird damit der ESC-Ausgabe Nummer 69 gebührend Rechnung getragen.

SRF3, 27.02.2025, 15:50 Uhr ; 

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