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Kuzey geniesst seinen Fame als Youtube-Koch.
Legende: SRF

Neue Staffel «Nr. 47» 5 mal 20 Minuten nackter Oberkörper

Okay, dieser Titel ist etwas reisserisch. Aber bei einer so guten Schweizer Serie sind doch alle Argumente gerechtfertigt, um mehr Aufmerksamkeit auf die neue Staffel zu lenken.

Mani Neubacher

SRF 3-Serienkenner

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Mani Neubacher gibt Orientierung im Seriendschungel.

Vor Dingen, die extra für «junge Leute» produziert werden, fürchte ich mich immer ein bisschen. Solche Dinge sind meistens ziemlich anbiedernd. Klischiert. Langweilig.

Die SRF-Webserie «Nr. 47» hat allerdings in den ersten beiden Staffeln deutlich gezeigt, dass ihr Konzept «von jungen Leuten für junge Leute» funktioniert. Die Serie biedert sich nicht an, sondern zeigt realistische Alltagsprobleme junger Menschen.

«Nr. 47»: Von Jungen für Junge

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Bei der Produktion von «Nr. 47» werden alle Jobs und Schauspielrollen von Nachwuchstalenten aus der Schweizer Filmszene übernommen. Rund dreissig Studenten, Studienabgänger und Quereinsteiger sind mit grosser Leidenschaft beim ersten Projekt dieser Art von Schweizer Radio und Fernsehen dabei. Sie schreiben das Drehbuch, führen Regie, filmen, schneiden und verkörpern als Schauspieler und Schauspielerinnen die unterschiedlichsten Figuren. Auch die in der Serie verwendete Musik stammt ausschliesslich von Schweizer Nachwuchsmusikern. Betreut werden die Künstler von einem kleinen, SRF-internen Projektteam.

In der ersten Staffel zog mich die bildhübsche Eveline in ihren Bann, der das Leben und all die Ansprüche an sie zu viel werden. In der zweiten Staffel verliebte ich mich in den introvertierten Schwulen Dominic, der sein Coming-out nicht auf die Reihe kriegt.

Trotzdem hatte ich vor der dritten Staffel ein bisschen Angst. Weil ich die ersten beiden Staffeln so gern mochte, dass die dritte nur noch eine Enttäuschung sein konnte. Und weil ich in der Medienmitteilung las:

«In der dritten Staffel steht YouTube-Koch Kuzey im Zentrum. Mit wachsender Followerzahl wird Kuzey ehrgeizig: Wie erreicht er noch mehr Leute auf YouTube mit seinen Videos? Immer mehr verliert er sich in der Welt der Clicks und Likes.»

Clichierte Internet-Generation?

Das klingt für mich nach einer klassisch anbiedernden Geschichte «für junge Leute». Im Stil von: Heute machen wir mal was über die «Probleme der Internet-Generation».

Ich lag falsch. Zum Glück. Ich mag auch die dritte Staffel.

Kuzeys Geschichte ging mir richtig nah. Der Sohn türkischer Eltern, dessen Nacktkoch-Videos auf Youtube plötzlich viel besser laufen als seine Ausbildung an der Hotelfachschule. Der die wachsende Berühmtheit zu geniessen beginnt. Dadurch aber Stress kriegt mit Freundin und Familie.

Die Haus-Clique von «Nr. 47»: Dominic, Sophie, Eveline und Kuzey (von links).
Legende: Die Haus-Clique von «Nr. 47»: Dominic, Sophie, Eveline und Kuzey (von links). SRF

Ja, die Handlung ist nicht weltbewegend. Kuzeys Probleme sind naheliegend und einfach. Aber das waren schon die von Eveline und Dominic. Die Stärke von «Nr. 47» liegt nicht in komplexen Geschichten.

Berührend nah am Schweizer Alltag

Die Serie packt mit simplen aber realistischen Alltagsproblemen. Mit schnörkellosen Dialogen, die echt wirken. Mit greifbaren Hauptfiguren, die im Leben häufig genau das gleiche falsch machen, was man selbst falsch macht. Und die am Schluss dann doch noch die Kurve kriegen. Weil sie eben gute Menschen sind. Und weil sie gute Freunde haben. Da fühle ich mich als Zuschauer zutiefst angesprochen.

Sexy Kuzey

Und für alle, denen meine bisherigen Argumente zu lahm waren: Kuzey ist hot. Und man sieht ihn praktisch die ganze dritte Staffel oben ohne. Das sind 5 mal 20 Minuten. Und gelegentlich übergiesst er seinen durchtrainierten Oberkörper noch mit Öl oder Champagner.

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Legende: SRF

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