Erst mal: Herzliche Gratulation zur sehr gelungenen Serie «Quartier des banques»!
Vielen Dank! Es freut mich sehr, dass die erste Serie, die ich in der Schweiz mache, so herzlich aufgenommen wird. Sie war ja in der Romandie sehr erfolgreich. Und ich hoffe, die Deutschweizer werden sie auch mögen.
Die Serie erreichte in der Westschweiz fantastische Einschaltquoten. Höher als zum Beispiel «Game of Thrones». Wie fühlt sich das an für Sie?
Ich hatte ja überhaupt nichts erwartet. Ich wusste, dass wir ein super Team waren bei der Produktion. Und ich sah, dass die Qualität hoch war. Aber ich wusste ja nicht, ob die Geschichte um eine Genfer Banquierfamilie die Schweizer packt. Das hat sie offensichtlich. Ich bin sehr glücklich, Teil dieser Serie zu sein.
Wie haben die Zuschauer in der Romandie reagiert, als sie Sie in der Serie sahen?
Die meisten sagten: «So kann die Staffel doch nicht aufhören! Wir wollen wissen, wie es weitergeht!»
Sagte niemand: «Wow, eine Ex Miss-Schweiz ist so eine gute Schauspielerin?!»
Haha. Nein das sagte eigentlich niemand. Aber ich glaube schon, dass viele Leute ein bisschen überrascht waren. Denn in der Schweiz hat mich kaum jemand richtig spielen sehen. Schon gar nicht in einer so gefühlsintensiven Rolle.
Sie haben bis vor kurzem vor allem in amerikanischen Produktionen gespielt. Was war in der Schweiz anders?
Produziert wird hier genauso professionell wie in Amerika. Ausser natürlich, dass die Budgets in der Schweiz doch etwas kleiner sind. Aber für mich war der Hauptunterschied eigentlich, dass ich in meinem Heimatland drehen konnte. Dass ich übers Wochenende meine Freunde und Familie sehen konnte, schätzte ich sehr.
Sie haben Amerika vor einigen Monaten verlassen, nachdem Sie rund zehn Jahre in Los Angeles versucht haben, Fuss zu fassen…
Ja, ich möchte in Europa von meiner Leidenschaft, dem Schauspielern, leben. Nicht unbedingt nur in der Schweiz, auch in Frankreich. Für diese Entscheidung war der Dreh von «Quartier des banques» sehr entscheidend. Plötzlich hat es Click gemacht und ich wusste, dass ich hier in der Nähe sein will.
Zukunftspläne?
Weit voraus plane ich nicht. Aber ich werde nächsten Monat nach Paris ziehen. Da mache ich eigentlich das Gleiche wie in Los Angeles: Ich gehe an Castings. Und nächsten März geht es ja dann schon wieder los mit dem Dreh der zweiten Staffel «Quartier des banques» hier in Genf.
Wird Ihnen der Erfolg von «Quartier des banques» dabei helfen, in Frankreich Fuss zu fassen?
Vielleicht ein bisschen. Wenn ich richtig informiert bin, wird man die Serie in Frankreich auf Netflix oder Amazon sehen können. Aber die Filmindustrie in Frankreich ist sehr gross. Da ging «Quartier des banques» eher ein bisschen unter dem Radar durch.
Niemand macht Liebe mit einem BH an.
In der Serie gibt es einen kleinen Skandal. Sie sind in einer Szene kurz oben ohne zu sehen. Wie fühlten Sie sich, als sie das im Drehbuch lasen?
Für mich war das absolut natürlich. Das ist ja nach einer Liebesszene. Niemand macht Liebe mit einem BH an. Darum stört es mich überhaupt nicht, dass man mich da oben ohne sieht. Ich hätte mich aber natürlich nicht ausgezogen, wenn es in der Serie keinen Sinn machen würde.
Die zweite Staffel «Quartier des Banques» ist ohne Abonement hier online verfügbar bei Play SRF. Im Fernsehen läuft sie immer mittwochabends 23 Uhr bei SRF 1.