1. «Hollywood»
Der simple Titel ist Programm: Diese Serie zeigt den Traum einer besseren und vor allem hübscheren Welt. Die Darstellerinnen und Darsteller sind so schön, dass man sie stundenlang einfach nur anschauen möchte.
Tankwarte als Callboys
«Hollywood» spielt im Los Angeles der 50er-Jahre. Die Serie dreht sich um eine Gruppe von Nachwuchsschauspielern, die sich mit Prostitution über Wasser halten. Das klingt nun schmuddeliger, als es ist. Die Serie ist optisch auf Hochglanz poliert. Die Callboys sind als Luxustankwarte getarnt. Wer an der Zapfsäule das Codewort «Dreamland» spricht, bekommt die Spezialbehandlung.
Der Weg vom Callboy zum Hollywoodstar entpuppt sich als einfacher als gedacht. Die Serie zeigt quasi das Gegenteil eines Horrorszenarios. Plötzlich gehen Türen nach oben ganz leicht auf. Sogar schwarze Frauen und schwule Männer bekommen Hauptrollen in Hollywood-Grossproduktionen.
Schöne Illusion
Das war im Hollywood der 50er natürlich eine absolute Illusion. Ist es heute noch. Aber wieso soll eine Serie die Welt nicht ausnahmsweise einfach mal schönfärben? Zum Zuschauen macht dieses Experiment in Lebensleichtigkeit auf jeden Fall grossen Spass.
2. «The New Pope»
Diese Serie macht den Vatikan zum feuchten Traum. Kultregisseur Paolo Sorrentino hat Sexsymbol Jude Law als Papst gecastet.
Der sexy Papst fällt zwar gleich zu Beginn der Serie ins Koma. Das hindert den Regisseur aber nicht daran, den Papst nackt auf dem Krankenbett zu zeigen. Das Geschlechtsteil nur knapp bedeckt von einer weissen Stoffserviette.
Lüsterne Nonne
Eine Nonne mit aufgespritzten Lippen kümmert sich mit voller Hingabe um den bewusstlosen Papst. Sie tupft seine Lendengegend mit einem feuchten Schwamm ab.
Die völlig überladene Optik der Serie wird kontrastiert durch einen minimalistischen Technosoundtrack, der dadurch umso stärker wirkt.
Kaum Handlung - trotzdem Spass
Mir hat «The New Pope» von der ersten Sekunde an Spass gemacht. Auch wenn die Handlung ziemlich flach ist. Die Kardinäle intrigieren um die Nachfolge des ausser Gefecht gesetzten Papstes. Das bringt wenig Überraschung. Handlung ist bei so viel Bild- und Tongewalt aber auch nicht unbedingt nötig.
3. «Bodyguard»
Von ihm möchte man sich gerne beschützen lassen: Bodyguard David Budd.
Wem dieses Gesicht bekannt vorkommt: Schauspieler Richard Madden war bei «Game of Thrones» dabei als attraktiver junger König. Schon die Mittelalterkluft stand ihm ausgezeichnet. Noch sexier ist aber die kugelsichere Weste - unter einem Masshemd, das perfekt auf seinen muskulösen Körper geschneidert wurde.
Übergriffige Chefin
In den Genuss seines Schutzes kommt in der Serie die britische Innenministerin. Sie findet schnell Gefallen an ihrem Bodyguard und drängt ihn in eine Affäre. Für einmal sind es also nicht die Männer, die ihre Macht ausnutzen.
Auch sonst ist die Serie für einen Actionkracher erfrischend anders. Sie setzt nicht auf Specialeffekte, sondern auf Details. Die Serie zeigt beinahe obsessiv Nahaufnahmen der Hauptfigur.
Golden Globe für Bodyguard
Und allein David Budds Mimik erzählt ganze Geschichten. Kein Wunder, wurde Richard Madden mit dem Golden Globe als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Für seine schauspielerische Brillanz. Und vielleicht auch ein bisschen für seine Heissheit.
4. «Shtisel»
Die Serie zeigt das Leben einer orthodoxen jüdischen Familie in Jerusalem. Zugegeben, das klingt nicht besonders sexy. Ich wollte die Serie in dieser Liste, weil es meine aktuelle Lieblingsserie ist. Zumindest als «cute» könnte man Hauptperson Akiva Shtisel aber schon bezeichnen.
Verliebt in die Cousine
Wenn man sich an die Schläfenlocken gewöhnt hat, geht er sogar als sexy durch. Mit Mitte zwanzig müsste Akiva als orthodoxer Jude längst verheiratet sein. Er verliebt sich auch immer wieder, aber nicht in die blutjungen Mädchen, die man ihm zur Gründung einer Familie vermitteln will. Stattdessen gefällt ihm zuerst eine ältere Witwe und dann seine Cousine.
Keine Schwarz-Weiss-Klischees
Was mir an der Serie «Shtisel» besonders gefällt: Sie zeigt das Leben in der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft ohne Klischees. Die Figuren leben zwar nach den gleichen strengen Regeln. Sie sind aber sehr verschieden und alle auf äusserst liebenswerte Weise menschlich.
5. «Das Boot»
Wer auf Männer in Uniform steht, kommt bei «Das Boot» ganz sicher auf seine Kosten. Auch einer gewissen Homoerotik entbehrt die Serie nicht, zumal man hauptsächlich junge Männer sieht, die sich auf sehr engem Raum in einem U-Boot aneinanderschmiegen.
Aber um ein Zitat aus der Serie zu bemühen: Wer einmal selbst in einem U-Boot war, wird sämtlichen erotischen Fantasien sehr schnell vergessen. Es soll dort nämlich nicht gerade angenehm gerochen haben. 45 Männer, keine Dusche und nur eine Toilette.
Leben im U-Boot
Die Serie zeigt sehr eindrücklich, was für eine Herausforderung das Zusammenleben im U-Boot gewesen sein muss. Wochenlang auf wenigern Quadratmetern gefangen zu sein mit wenig Schlaf und den unfassbaren Herausforderungen eines Krieges, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Angstschweiss und Blut
Mir gefällt an der Serie, wie lebensnah sie den zweiten Weltkrieg erzählt. Man erlebt den Gang der Geschichte am Beispiel eine Gruppe von jungen Männern. Man taucht mit ihnen ab, spürt die Wasserbomben am eigenen Leib. Und ja, man riecht auch all den Angstschweiss und das vergossene Blut. Im Fall von «Das Boot» würde ich das aber durchaus als Stärke bezeichnen.