Vaterschaftsurlaub
Nach der Geburt eines Kindes hat die Mutter Anspruch auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub. In dieser Zeit erhält sie 80 Prozent ihres bisherigen Lohnes. Der Vater bekommt hingegen nur zwei Wochen Vaterschaftsurlaub - und dies erst seit dem 1. Januar 2021. Finanziert wird sowohl der Mutterschafts- wie auch der Vaterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung (EO). (Quelle: Bundesamt für Sozialversicherungen BSV)
Militärpflicht
In der Schweizer Armee gilt Dienstpflicht für alle Bürger – aber nur für Bürger. Männer, die ihre Wehrpflicht nicht oder nur teilweise erfüllen, müssen dies finanziell kompensieren durch die so genannte Wehrpflichtersatzabgabe. Für Schweizerinnen ist der Militärdienst freiwillig. (Quelle: Schweizer Armee)
Gesundheit
Die traditionelle Männerrolle birgt ein Gesundheitsrisiko. Die Rolle des «starken Mannes» lässt kaum Platz für einen sorgsamen Umgang mit sich selbst und der eigenen Gesundheit. Die Folge: Männer leiden häufiger an Krankheiten wie Burnout, Sucht, Krebs und Herzinfarkt. (Quelle: maenner.ch)
Zudem ist die Lebenserwartung der Schweizer Männer deutlich tiefer als jene der Frauen. Die Lebenserwartung für Männer liegt bei 81,7 Jahren und für Frauen bei 85,4 Jahren. (Quelle: Bundesamt für Statistik)
Dieses Gesundheitsrisiko zeigt sich auch bei der Suizidrate in der Schweiz. 2017 nahmen sich in der Schweiz 773 Männer das Leben. Bei den Frauen waren es 270. Ein Blick auf die Suizidrate nach Alter und Geschlecht zeigt einen weiteren Unterschied: Während die Rate bei den Frauen praktisch konstant bleibt, erhöht sich die Suizidrate bei den Männern mit zunehmendem Alter massiv. (Quelle: Notfallseellsorge Schweiz)
Scheidung
In der Schweiz bezahlt nach einer Scheidung der besserverdienende Ehepartner dem anderen einen Unterhalt. Weil in der Schweiz meist die Frauen für die Kinderbetreuung und Haushaltsführung ihr Arbeitspensum reduzieren oder ganz aufgeben, bezahlt nach einer Scheidung meist der Mann der Ex-Frau einen Unterhalt – zusätzlich zu den Alimenten für die Kinder. (Quelle: swissinfo.ch)
Sorgerecht
Seit 2017 prüfen Schweizer Behörden auf Verlangen eines Elternteils bei jeder Trennung oder Scheidung die alternierende Obhut. Das bedeutet, dass Kinder abwechslungsweise bei Vater und Mutter wohnen. Theoretisch ermöglicht dieses Modell eine gleichberechtigte Aufteilung von Familie und Beruf für Frau und Mann. Laut des Dachverbandes der Schweizer Männer- und Väterorganisationen kommt es jedoch nur in seltenen Fällen zu dieser Lösung. Der Dachverband berichtet, dass die Gerichte bei Trennungen häufig ein traditionelles Familienmodell durchsetzen. So wird der Mutter die Betreuung der Kinder und dem Vater die Erwerbsarbeit zugesprochen. (Quelle: swissinfo.ch und männer.ch)
Hinterlassenenversicherung
In der Schweiz hat eine Witwe ihr ganzes Leben Anspruch auf eine Witwenrente. Hingegen verliert ein Witwer seine Rente, soblad sein jüngstes Kind volljährig wird. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erkennt in dieser Ungleichbehandlung der Männer eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. (Quelle: humanrights.ch)
Autoversicherung
Das Beispiel der Autoversicherung veranschaulicht eine Diskrepanz, die bei diversen Arten der Versicherung anzutreffen ist. Bei den Kosten der Autoversicherung kann der Unterschied zwischen Mann und Frau innerhalb desselben Kantons riesig sein. So beträgt im Kanton Zürich die Durchschnittsprämie für junge Frauen 1681 Franken, für junge Männer aber 2269 Franken. Das ist ein Unterschied von 35 Prozent. Begründet wir dieser Unterschied dadurch, dass Männer im Schnitt mehr Schäden beim Autofahren verursachen. Auch in anderen Altersstufen ist der Unterschied zwischen Frauenprämien und Männerprämien gross. (Quelle: SRF Espresso, Kassensturz)