Ex-Miss im Bankensumpf: «Quartier des Banques»
Es wäre falsch, die Westschweizer Serie auf eine Ex-Miss Schweiz zu reduzieren. Aber hey: Lauriane Gilliéron spielt mit! Und sie brilliert in ihrer ersten grossen Schweizer Rolle. Als perfekte Gattin versucht sie den Schein einer Genfer Banquierfamilie zu wahren. Aber die Fassade bröckelt gewaltig. Die Familienbank droht im Steuerstreit mit den USA unterzugehen. Und mit der Bank der Familienzusammenhalt.
Die Serie kommt ganz ohne Spezialeffekte, Landschaftsbilder und Brutalitäten aus. Stattdessen überzeugt «Quartier des Banques» mit einer guten Story, vielschichtigen Charakteren und einem guten Cast.
Die RTS-Serie läuft ab dem 19. September um 20:50 Uhr immer mittwochs auf SRF 1. Nach Ausstrahlung gibt es jede Folge 30 Tage als Webstream bei Play SRF.
Verruchte 20er-Jahre: «Babylon Berlin»
Die Serie fühlt sich an wie ein langer Musikvideoclip. Als Zuschauer taucht man ein in das verruchte Berlin der 1920er-Jahre mit seinen wilden Tanzclubs und den frivolen Untergrundlokalen, wo Homosexuelle und Crossdresser schon vor fast 100 Jahren offen lebten.
In dieser aufregenden Stadt ermittelt ein junger, gutaussehender Kommissar gegen einen Pornoring. Zusammen mit seiner nicht minder hübschen Gehilfin gerät er immer tiefer in den korrupten Grossstadtsumpf aus Mafia, Polizei und Regierung.
SRF zwei zeigt die ersten beiden Staffeln von «Babylon Berlin» als Eventserie ab dem 30. September um 20:05 Uhr. Alle Folgen sind bis sieben Tage nach Staffelende bei Play SRF verfügbar. Die Serie kann also online gebingt werden.
Französin in Lappland: «Midnight Sun»
Was macht eine attraktive südfranzösische Kommissarin im hohen Norden Schwedens? Logisch: Sie ermittelt in einem Mordfall an einem Franzosen. Aus dem einen brutalen Mord in Lappland werden schnell mehrere. Ein geisteskranker Killer ist am Werk. Die Spuren führen zu den Samen, den Ureinwohnern Nordskandinaviens. Das ist politischer Zündstoff, weil den Samen in Schweden immer wieder Verbrechen in die Schuhe geschoben werden.
Stark an «Midnight Sun»: Die Stimmung. 24 Stunden Sonnenlicht schaffen eine rastlose, dramatische Atmosphäre, der man sich als Zuschauer nicht entziehen kann. Bemerkenswert auch die bisexuelle Romanze in der Serie. Die Kommissarin verguckt sich in einen schönen Schweden, der aber eigentlich schon vergeben ist. An einen Mann!
Die schwedisch-französische Co-Produktion läuft ab dem 14. September um 23:05 Uhr immer freitags spätabends in Doppelfolgen auf SRF zwei. Nach Ausstrahlung gibt es jede Folge sieben Tage als Webstream bei Play SRF.