Ende 2024 stellt die SRG die UKW-Frequenzen ihrer Radiosender ein. Auch Radio SRF 1, Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF 3 können dann nur noch via Digitalradio (bspw. DAB+, Internetradio oder Kabel) empfangen werden.
Beim SRG-Kundencenter sind in den letzten Wochen mehrere hundert E-Mails und Anrufe zum Thema eingegangen. Hier sind die vier häufigsten Fragen – und die Antworten darauf.
1. Wie lässt sich die Stereoanlage DAB+-fit machen?
Neuere Stereoanlagen sind zwar mit DAB+ ausgestattet, ältere Modelle oft nicht. Bei ihnen lässt sich DAB+ mittels Adapter in den meisten Fällen nachrüsten. Wichtig ist, dass die Stereoanlage einen Aux-in oder Line-in-Eingang (Chinch oder Optical-Anschluss) hat.
Im Handel sind diverse Modelle für DAB+-Adapter erhältlich. Es gibt sie in unterschiedlichen Preissegmenten, Grössen und Formen.
2. Warum stellt die SRG UKW ein?
Die zweithäufigste, aber emotionalste Frage betrifft den Entscheid der SRG, sich Ende Jahr von UKW zu verabschieden. Zu diesem Entscheid haben laut SRG viele Faktoren geführt.
Die Radiobranche hat vor zehn Jahren beschlossen, auf digitale Verbreitung umzustellen. Es besteht seit 2020 keine Verpflichtung mehr zur UKW-Verbreitung, spätestens 2026 laufen alle UKW-Konzessionen des Bundes aus.
Die SRG vollzieht den Schritt bereits Ende 2024, weil die Abdeckung mit DAB+ schon bei über 99 Prozent liegt. Nur noch etwa zehn Prozent des Publikums nutzen ausschliesslich UKW. So ist das Aufrechterhalten von drei Technologien (UKW, DAB+ und IP) für die SRG nicht mehr verhältnismässig.
3. Wie lässt sich das Autoradio auf DAB+ nachrüsten?
Neuere Autos haben meist ein DAB+-Gerät. Besitzt man aber ein Auto mit UKW-Radio, lässt sich dieses nachrüsten. Welche Möglichkeit am besten ist, hängt unter anderem vom eingebauten Radio ab.
Eine Möglichkeit ist es, einen DAB+-Adapter anzubringen. Dieser ist kostengünstig und lässt sich je nach Kenntnissen auch selbst montieren. Mehrheitlich geht das so, dass eine Antenne, die an die Scheibe geklebt wird, das DAB+-Signal empfängt. Die Sender lassen sich dann auf einem Adapter auswählen.
Eine andere Möglichkeit wäre, das Autoradio mit einer Vollintegration nachzurüsten. Dann lässt sich das Radio in einigen Fällen weiterhin über das bestehende Gerät bedienen. Die Montage ist allerdings komplex und sollte durch eine Autowerkstatt durchgeführt werden.
4. Wie wird im Katastrophenfall informiert?
Das Nachrüsten von Autoradio und Stereoanlage sowie der SRG-Entscheid beschäftigen die Menschen mit Abstand am meisten. Deutlich seltener, aber doch immer wieder, erhält das Kundencenter Fragen zum Informationsfluss bei Krisen.
Die UKW-Abschaltung verändert an diesem Ablauf grundsätzlich wenig. Heute verbreiten die Behörden dringliche Meldungen auf verschiedenen Kanälen. Immer wichtiger ist zuletzt etwa die App «Alertswiss» geworden, die Meldungen via Push-Nachrichten auf die Smartphones bringt. Hinzu kommen viele Online-Medien.
Aber auch die Radiostationen bekommen die Aufforderung, den Meldungsinhalt zu verlesen. Das wäre besonders in dem Fall wichtig, wenn Mobilfunk und Internet zusammenbrechen (und «Alertswiss» wegfällt).
Diese Kanäle nutzen die Behörden auch künftig. Der Unterschied ist, dass die SRG-Sender die Meldungen nicht mehr via UKW verbreiten, sondern noch via Internetradio und DAB+.
Wichtig zu wissen: Jedes DAB+-Radiogerät ist auch UKW-fähig. Der Empfang in Notsituationen wäre also sogar im Fall einer Rückkehr zu UKW für alle gewährleistet.