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Portraitaufnahme des Chat-Gasts
Legende: KEYSTONE / Peter Klaunzer

Parteiencheck: GLP Live-Chat mit Tiana Angelina Moser

Die Zürcher GLP-Nationalrätin und Fraktionspräsidentin hat Ihre Fragen beantwortet.

Dank Klimadebatte sind die Grünliberalen im Höhenflug. Gerade in städtischen Gebieten kommt die GLP-Mischung aus liberaler Umweltpolitik, einer profilierten Pro-Europa-Haltung und offener Gesellschaftspolitik («Ehe für alle») an. Dabei geht gerne vergessen, dass die GLP auf tiefem Niveau startet – nach einem Absturz bei den letzten eidgenössischen Wahlen.

Und wie weit eher linken urbanen Wählersegmenten bewusst ist, dass die GLP einen stramm bürgerlichen Finanzkurs fährt und bei den Krankenkassenprämien etwa für eine Erhöhung der Mindestfranchise auf 500 Franken stimmte, ist auch offen.

Wie erfolgreich können die Grünliberalen die grüne Welle im Herbst reiten? Antworten im Parteiencheck auf Radio SRF1 und SRF4 sowie hier im 30-minütigen Live-Chat

Chat-Protokoll

Heinz Müller, Rothrist: Kann man wirklich grün und nicht links sein? Die Wachstumswirtschaft ist doch das grösste Problem für unsere Natur!

Tiana Angelina Moser: Ökologie und Ökonomie sind für uns keine Gegensätze. Gerade der Klimaschutz bringt zahlreiche ökonomische Chancen für unsere Wirtschaft.

Livio Wechsler, Zürich: Auf Smartvote sagen Sie, dass Sie gegen eine allgemeine Impfpflicht sind. Warum?

Tiana Angelina Moser: Impfen ist eine grosse Errungenschaft. Ich bin aber nicht der Meinung, dass jeder und jede in unserem Land dazu verpflichtet werden kann sich eins zu eins an den Impfplan zu halten. Es gibt auch Personen die Gründe haben ihre Kinder etwas später zu impfen oder weniger Impfstoffe gleichzeitig verwenden wollen.

Luzia Minelli, Zürich: Warum haben Sie denn den Fragebogen auf smartvote nicht ausgefüllt? Ich kann Ihr Profil darauf nirgends finden.

Chat-Admin: Den Eintrag von Frau Moser finden Sie hier: https://www.smartvote.ch/de/group/2/election/19_ch_nr/db/candidates/44200003559

Fabian Keller, Güttingen: Frau Moser will das GA verteuern, sagt jemand der das ganze Jahr Gratis 1 Klasse Fahren kann. So können sich nur noch die Reichen die Mobilität leisten.

Tiana Angelina Moser: Wir wollen ein Mobility Pricing, das gerade auch umweltfreundliches Verhalten belohnt. Davon können alle profitieren.

Heinrich Hösli, Ennenda: Frau Moser sind darum für die GA , weil Sie das GA als Nationalrätin so oder so gratis haben !!???

Tiana Angelina Moser: Keine Sorge, ich hätte auch sonst das GA.

Olivier Rüegsegger, Bern: Eine ganz praktische Frage: Können Sie mir einen ökolgischen Wirtschaftsverband empfehlen? Ich habe eine 1-Personen-GmbH, möchte aber weder dem Gewerbeverband oder einem anderen Verband beitreten, dessen Hauptthema der Erhalt von Parkplätzen ist. Oder direkt gefragt: Ist die Welthaltung der GLP auch in der Wirtschaft, und nicht nur in der Politik angekommen?

Tiana Angelina Moser: Wie wäre es mit Swisscleantech?

Richard Heimann, Geneve: Wie steht die GLP zur Beschaffung eines neuen Kampfjets?

Tiana Angelina Moser: Wir stehen zur Schweizer Armee und zur Luftwaffe, insbesondere zum Luftpolizeitdienst. Dazu gehört es auch, dass wir neue Kampfjets beschaffen. Wie viele und zu welchem Preis wird noch zu definieren sein.

Remo Borner, Derendingen: Wie stellt man sicher, dass die Wirtschaft gegen ihre Natur der Gewinnmaximierung «grüner» wird. Sie wird das freiwillig nicht tun!

Tiana Angelina Moser: Indem die richtigen Weichen gestellt werden. Wir wollen Lösungen zusammen mit der Wirtschaft und nicht gegen die Wirtschaft. Dazu gehören beispielsweise die richtigen Anreize wie Lenkungsabgaben.

A. B., Glarus: Was macht die GLP gegen die Lastwagenflut aus dem Ausland?

Tiana Angelina Moser: Wir wollen, dass der Schwerverkehr auf die Schiene kommt. Dafür haben wir uns immer mit Nachdruck eingesetzt.

Rudi Brunner, Flawil: Was denken Sie über «es gibt Schweizer und Eidgenossen»

Tiana Angelina Moser: Dieses Denken ist mir fremd. Ich gehe davon aus, dass sich alle Schweizerinnen und Schweizer mit unserem Land verbunden fühlen, in unterschiedlicher Art und Weise.

Ferdinand Jud, 6373 Ennetbürgen: Frau Moser, für mich bleiben die Grünliberalen eine linke Partei, solange Sie sich fast immer gegen alle Vorlagen zur Stärkung und Modernisierung unserer Landesverteidigung einsetzen und den Zivildienst höher gewichten als den Militärdienst. Das «liberal» ist in dem Sinne ein Mäntelchen.

Tiana Angelina Moser: Lieber Herr Jud, das ist schade. Wir stehen zur Schweizer Armee und haben x fach bewiesen, dass wir für eine Modernisierung einstehen dazu gehört auch die stärkere Berücksichtigung von Cyberrisiken.

Luzia Minelli, Zürich: Wenn Sie etwas in der Schweiz verändern würden. Auf Knopfdruck. Was wäre dies?

Tiana Angelina Moser: Ich würde sie umweltfreundlicher machen, klimafreundlicher und pestizidarmer.

F. D., Nuglar: Wie können Kampfjets und Ökologie unter einen Hut passen, wenn die aktuellen F/A-18 über 12 Tonnen C02 pro Stunde ausstossen?

Tiana Angelina Moser: Lieber Herr Nuglar, ja das ist ein Problem. Aber wir können nicht auf die Landesverteidigung und den Luftpolizeidienst komplett verzichten. Wir müssen aber überall eine CO2 Reduktion einleiten, wo wir können. Das Potential ist riesig in der Schweiz, nur schon bei der Mobilität und den Gebäuden.

René Stulz, Bern: Guten Tag, Sie wollen Benzinpreise etc. erhöhen. Was machen Sie dann mit Behinderten Personen welche auf das Fahrzeug angewiesen sind? Wie wollen Sie hier eine ungleichbehandlung verhindern?

Tiana Angelina Moser: Lieber Herr Stulz, dem müsste man selbstverständlich Rechnung tragen. Das wäre aber auch problemlos möglich. Die Behinderten könnten nicht noch weiter benachteiligt werden, da sind wir uns einig.

Rudi Brunner, Flawil: Sie sind der Meining, dass die SBB + (ÖV) zu billig ist. Nun es gibt Personen, welche sich den Zug nicht leisten können?

Tiana Angelina Moser: Wir haben ein ungebremstes Mobilitätswachstum in der Schweiz. Deshalb sind wir der Meinung, dass wir eine stärkere Kostenwahrheit brauchen.

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