Zum Inhalt springen

Der Donnerstag in Sargans Tag 4: Im Hier und Jetzt auf 1782 Metern über Meer

Für die Reportage über die Alp Tamons fahren wir am Mittwochabend auf knapp 1800 Meter über Meer. Der Blick auf das umliegende Panorama verschlägt uns schier den Atem. Und auf die Hast einer intensiven Produktionswoche folgt unvermittelt Entschleunigung.

Bewirtschaftet wird die Alp Tamons diesen Sommer von Senner Lukas Andorfer, Zusenn Lukas Weithals, Küher Benjamin Stillhard sowie den Rinderhirten Gabi und Paul Grünenfelder. Sie heissen uns herzlich willkommen und geben uns Einblick in ihr Leben auf der Alp.

Alpsegen und Büchelklänge erfüllen die Nacht

Als die Dämmerung einbricht, kommen wir in den Genuss des Alpsegens. Anstehende Arbeiten rücken in den Hintergrund, man vergisst die Zeit und findet sich im Hier und Jetzt.

Audio
Benjamin Stillhard mit dem Alpsegen
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 31 Sekunden.

Ein «Ave Maria» ertönt zu Beginn in der Stille der Alpnacht. Dann bittet Benjamin Stillhard um Schutz für Hab und Gut sowie Mensch und Tier. Es ist ein andächtiger Moment, dem man sich ergeben will. Die Stimmung hält lange an, auch weil Roman noch seinen Büchel hervorholt und warme Klänge übers Tal schickt.

Audio
Büchelklänge auf Alp Tamons
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 21 Sekunden.

Anschliessend werden wir in der Alphütte mit einem feinen Älpler-Imbiss verwöhnt. Bei Brot, Käse und Wein erfahren wir einiges über den Alltag auf der Alp. Der Arbeitstag beginnt für Sennen und Küher frühmorgens um vier und endet abends um acht.

Audio
Senn Lukas Andorfer über den Alltag auf der Alp
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 5 Sekunden.

Nach dieser erholsamen Auszeit auf der Alp Tamons kehren wir zurück nach Sargans, wohlgenährt und gut gerüstet für das weitere «Dorfplatz»-Programm.

Frösche, Vögel und Biber

Der «Dorfplatz» am Donnerstag beginnt mit dem «Wort-Schatz». Dafür haben sich die Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse mächtig ins Zeug gelegt. Sie erzählen von der Sarganser Froschplage in den 1970er-Jahren.

Audio
«Quak, quak, quak»
aus WortSchatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 56 Sekunden.

An dieser Stelle möchten wir allen Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Sandgrub ein Kränzchen winden. Sie verleihen dem «WortSchatz» von SRF Musikwelle diese Woche eine besonders hörenswerte Note.

Wo ist der Biber?

Rheinau heisst das Gebiet um den Rhein in Sargans. Dort wurden in den letzten Jahren die Entwässerungs-Kanäle, die sogenannten Giessen renaturiert. Das gefällt auch dem Biber. Vor sieben Jahren hat er sich hier niedergelassen. Zusammen mit Natürschützerin Ursina Wüst geht Roman Portmann auf Biberpirsch. Leider bekommt er keinen zu Gesicht. Aber seinen Spuren kann er mühelos folgen.

Audio
Naturschützerin Ursina Wüst entdeckt Biberspuren
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 20 Sekunden.

Die Rheinau ist kein offizielles Naturschutz-Gebiet. Doch im 100 Quadratkilometer grossen Sarganser Quadrat brüten 127 verschiedene Vogelarten.

Eine Frau und ein Mann stehen mit einem Fernrohr am Flussufer.
Legende: Ursina Wüst und Roman Portmann halten Ausschau nach Brutvögeln. SRF

Hier machen auch viele Zugvögel Halt auf ihrer Reise in den Süden oder zurück in den Norden.

Der Sommer 2018 sorgt für einen köstlichen Tropfen

Der Sommer war heiss, auch in Sargans. Hier schaffte das heisse Wetter optimale Bedingungen für das Reifen der Trauben. «Unsere Reben wachsen auf tiefgrundigem Boden und wurden gut mit Wasser versorgt – und diesen Sommer natürlich auch mit genügend Licht und Wärme», bestätigt Winzer Stefan Hörner.

Audio
«Es ist alles angerichtet für einen sehr guten Jahrgang»
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 37 Sekunden.

Roman Portmann hat Stefan Hörner während der Weinlese in seinem Rebberg besucht. «Am Morgen ernten wir die weissen Trauben, am Nachmittag die roten», erklärt der Winzer.

Nach der Ernte geht die Arbeit im Keller weiter. Dort werden die Trauben verarbeitet. Das sind etwa sechs weitere Stunden Arbeit. «Während der Ernte haben wir frühestens um 22:00 Uhr Feierabend», so Hörner. «Am nächsten Tag stehen wir um sechs Uhr früh wieder im Weinberg.»

Senioren unterstützten Senioren

Während Roman Portmann im Weinberg unterwegs ist, macht sich Martin Wittwer auf zu einem kleinen Paradies. Vom Städtchen aus steigt er 110 Treppenstufen hoch und gelangt zum Garten von Berta und Franz Sigl. Das Rentnerpaar ist stolz auf seinen naturnahen Garten, in dem es paar viel zu tun gibt.

Audio
Berta Sigl: «Der Garten gibt viel zu tun»
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 22 Sekunden.

Unterstützung erhalten Sigls dank dem Verein «Senioren für Senioren». Der Verein wurde vor drei Jahren gegründet und verfolgt hauptsächlich drei Ziele.

Audio
Vereinspräsident Bruno Tanner über die Vereinsziele
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 57 Sekunden.

Ältere Menschen sollen wo nötig Unterstützung erhalten. Rüstige Rentner können eine sinnvolle Aufgabe übernehmen. Der Verein ermöglicht ausserdem die Pflege sozialer Kontakte.

Was hier wachsen will, soll hier wachsen dürfen.
Autor: Berta Sigl

Im Garten vom Ehepaar Sigl trifft man heute auf Beat Schmidlin. Gartenarbeit ist seine Leidenschaft. Helfen ist für ihn nicht nur Arbeit, sondern auch Erholung.

Audio
«Bei Gartenarbeit kann ich mich prima erholen»
aus Dorfplatz vom 13.09.2018. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

Bei der Gründung des Vereins «Senioren für Senioren» war Beat Schmidlin vor drei Jahren beteiligt. Er appelliert an alle Jung-Renter aus Sargans, Mels, Vilters und Wangs, sich im Verein zu engagieren.

Marschmusik zum Feierabend

Zum Ausklang des Tages spielte die Musikgesellschaft Sargans auf dem Kirchplatz.

Video
Musikgesellschaft Sargans live auf dem Kirchplatz
Aus Radio SRF Musikwelle vom 14.09.2018.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 10 Sekunden.

Das Wetter meinte es übrigens auch an diesem Abend wiederum gut mit der «Dorfplatz»-Gemeinde. Gespielt, gelauscht, gelacht, getrunken und gegessen wurde im Trockenen. Der Regen setzte glücklicherweise erst rund anderthalb Stunden nach der Livesendung ein.

Meistgelesene Artikel