Im Gonzen wurde bis in die 1960er-Jahre Eisenerz abgebaut. Davon zeugen im Berg bis heute viele Schächte, Fahrzeuge, Werkzeuge und Förderbänder. Reporterin Fränzi Haller und Video-Produzent Manuel Rupp reisen für den «Dorfplatz» in die Vergangenheit.
Wie früher die Arbeiter werden sie mit dem Gonzen-Express hinunter ins Bergwerk gefahren. Vorne auf der Lokomotive sitzt Hans Lutziger vom Verein Pro Bergwerk Gonzen. Hinten im Wagen fährt Kurt Willi mit. Der frühere Betriebsstromer erinnert sich an viele lange Fussmärsche.
Die Fahrt hinunter zum «Hauptbahnhof unter Tag» dauert rund zehn Minuten. Es ist dunkel, kühl und feucht. Die Temperatur im Berg beträgt permanent 13 Grad. Das Innere vom Gonzen ist ein Labyrinth von Gängen mit einer Länge von insgesamt 90 Kilometern.
Harte Arbeit unter Tag
Im Bergwerk leisteten die Mineure knochenharte Arbeit. Das Eisenerz wurde vom Felsen gesprengt und dann von Hand, später mit der Schaufel, in Transportwagen gefüllt. Die Arbeiter waren täglich viel Lärm und unangenehmer Nässe ausgesetzt.
Essen und Trinken nahmen die Arbeiter von zu Hause mit. Vielleicht sei hier sogar die Thermoskanne erfunden worden, meint Kurt Willi. «Die Männer haben ihren Kaffee in Flaschen mit Bügelverschluss gefüllt, diese in Zeitungspapier gewickelt und in eine Wollsocke gestopft.»
Steine sortieren im Bergwerk
Lebhafte Erinnerungen ans Eisenbergwerk Gonzen hat Albertina Müller. Als junge Frau sortierte sie im sogenannten Schotterwerk Steine. «Wir haben mit Händen und Kopf gearbeitet», erinnert sich die 93-Jährige an die Arbeit am Förderband.
«Die Arbeit im Bergwerk war streng, aber es war eine schöne Zeit», erzählt Albertina Müller. Später habe auch ihr Mann im Bergwerk gearbeitet, bis zur Stilllegung in den 1960er-Jahren. Bis heute zeigt sich Wehmut in der Stimme, wenn die 93-Jährige von diesem Moment erzählt (siehe Video oben).
Zurück in die Zukunft
Der Gonzen wird künftig auch die Produktionsstätte der Sarganser Firma Espros beherbergen. Tief unter dem monolithischen Felsen wurde eine riesige Kaverne herausgesprengt. «In diesem Raum würde eine A380 problemlos Platz finden», meint Firmengründer Beat De Coi. «Allerdings nur ohne rechten Flügel.»
Bis in drei Jahren soll die Kaverne bezugsbereit sein. Die Firma selber steht direkt am Gonzen. Dort begegnet Roman Portmann bei einem Rundgang modernster Technik auf kleinstem Chip. Den ersten 3D-Sensor entdeckt er bereits beim Lift.
Dann lernt der Reporter noch viel verrücktere Sensoren kennen. Die Chip-Technologie werde vor allem bei Fahrzeugen eingesetzt, erklärt Beat De Coi. Das geht von assistierender Unterstützung beim Fahren oder Einparken bis hin zum Roboter-Taxi.
Die Sarganser Firma entwickelt winzig kleine, sehr komplexe Chip-Elemente mit Nanometer Strukturen. Ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter. Da ist Präzision gefragt. Kein Körnchen Staub darf auf einen solchen Chip gelangen. Deshalb tragen die Leute in der Produktion auch weisse Schutzanzüge.
Momentan beschäftigt Espros rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn in drei Jahren die Kaverne im Gonzen bezogen wird, werden es wohl etliche mehr sein.
Anekdote aus alten Zeiten
Wir drehen das Rad der Zeit noch einmal zurück, zurück in die Zeit als ein Schuljahr noch im Frühling begann und das alte mit dem Examen zu Ende ging. Die Sechstklässler Aaron, Lena und Tabea vom Schulhaus Sandgrub erzählen im «WortSchatz» von SRF Musikwelle eine wunderbare Anekdote aus der 100jährigen Geschichte ihres Schulhauses.
Ein kreatives Stück Arbeit von Aaron, Lena und Tabea. Bravo! Die Drei sind sich übrigens in einem einig: «Unser Schulhaus ist das schönste auf der Alpennordseite».