Weshalb heisst Sargans überhaupt Sargans? Diese Frage beantworten vier Erstklässler aus dem Schulhaus Sandgrub. Sie und weitere Schülerinnen und Schüler präsentieren in der «Dorfplatz»-Woche jeden Morgen den «WortSchatz» im Programm von SRF Musikwelle.
Die ersten Leute, die sich am Fuss des Gonzen niederliessen, hätten nach einem passenden Namen für das Dorf gesucht, erzählen Sievi, Norina, Nadine und Nando. Dann habe man einen Bub an den Bach Sar geschickt. Er sollte Ausschau halten nach einem vorbeischwimmenden Tier. Offenbar sichtete er damals an der Sar eine Gans.
Die Sarganser Flagge in Appenzell
So speziell die Geschichte zum Namen von Sargans, so einzigartig ist die Geschichte zur Gemeindefahne. Die vermeintliche Original Sarganser Fahne wurde im alten Zürichkrieg von den Appenzellern erobert, das Städtchen niedergebrannt.
Nun hängt die Flagge im Museum Appenzell. Darüber freut sich Kurator und Landammann Roland Inauen. Die Fahne sei aber nur eine sehr wertvolle Kopie, so Inauen. Das wirkliche Original gebe es nicht mehr. Trotzdem steht eines fest: Die erbeutete Flagge bleibt in Appenzell und wird nicht an die Sarganser zurückgegegeben.
Für den Sarganser Gemeindepräsidenten Jörg Tanner darf die Fahne auch gerne in Appenzell bleiben.
«Eine Zurückeroberung wäre kaum zeitgemäss», meint er schmunzelnd. «Vielleicht können wir sie irgend einmal für einen besonderen Anlass als Leihgabe verwenden.»
Seit Anfang August gärt das «Dorfplatz»-Bier
Die eine oder andere «Dorfplatz»-Reportage ist bereits im Vorfeld entstanden. Aus gutem Grund, denn gut Ding' will Weile haben – oder anders gesagt: Das «Dorfplatz»-Bier braucht Zeit zum Gären.
Dieses exklusive Bier brauen Thomas Kägi und Tanja Pally in ihrer Föhrenbier-Manufaktur. Der Same für ihren Bier-Enthusiasmus wurde während eines Urlaubs in Beglein gesät und wuchs zu einer eigenen Kleinst-Brauerei heran.
Für den «Dorfplatz Sargans» haben Thomas Kägi und Tanja Pally das «Chruttni»-Bier kreiert. In der Region werden die Sarganser umgangssprachlich «Chruttni» genannt. «Das Bier ist hell und süffig und erhält durch den Mosaic-Hopfen eine Zitrusnote», so Kägi.
Der Generationen-Garten als kirchliches Projekt
Innovativ zeigt sich auch Pfarrer Rolf Kühni von der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Sargans. Gottesdienste am Sonntagmorgen sind für ihn ein Auslaufmodell. «Das nehmen wir zur Kenntnis und suchen neue Wege, um mit den Menschen in Kontakt zu kommen», so Kühni.
Als Begegnungszone für Jung und Alt will er vor der Kirche einen Generationen-Garten errichten, inklusive Rutschbahn vom Kirchturm hinunter in den Park.
«Die Rutschbahn ist nur ein Teil des Projekts», betont Pfarrer Kühni. «Die Kirche soll nicht zum Vergnügungspark werden, sondern zu einem Ort, wo sich Jung und Alt begegnen.» Er stellt sich vor, wie in der geplanten Cafeteria vor der Kirche Jugendliche Hausaufgaben machen, ältere Menschen jassen, Mütter mit ihren Kindern verweilen und sich die Kleinen im «Dräckli-Egge» vergnügen.
Neujahrslied im September
Der Tradition verpflichtet hat sich die Knabengesellschaft Sargans. Früher war es der Nachtwächter, der am letzten Tag des Jahres von Tür zu Tür ging, um der Dorfbevölkerung fürs Neue Jahr alles Gute zu wünschen. Diesen Brauch hat die Knabengesellschaft 1833 übernommen.
«Wir sind der wohl exklusivste Männerverein», meint die Knabengesellschaft Sargans. Exklusiv ist auf alle Fälle die Mitgliedschaft: Zum Verein gehören nur ledige Männer. Wer heiratet, muss austreten. Um länger zu bleiben, habe auch schon der eine oder andere seine Heirat hinausgezögert, wurde uns gesagt.
Livemusik zum Feierabend
Jeder «Dorfplatz»-Tag wird mit der «Fiirabigmusig» ausgeläutet. Jeden Abend tritt eine Formation aus der Region live in der Sendung auf.
Heute verwöhnte der Jodlerklub Gonzen das Publikum vor dem SRF Chalet mit stimmungsvollen Liedern.