Der Pulverturm in Zug diente einst zur Aufbewahrung von Pulver. Heute nisten darin Mauersegler. Der ornithologische Verein der Stadt Zug betreut 30 Nistkästen, wo die Jungtiere aufwachsen.
Eigentlich sind die Mauersegler, auch Spyren genannt, zeitlebens am Fliegen. Nur am Anfang wachsen sie in ihrem Nistkasten, bis sie bereit zum Fliegen sind. Die ersten Spyren-Nistkästen im Pulverturm in der Stadt Zug wurden 1993 vom Ornithologischen Verein eingerichtet. Damals war der Pulverturm baufällig und öffentlich nicht zugänglich.
Der Pulverturm in Zug war der südöstliche Eckpunkt der ehemaligen Stadtbefestigung und wurde in den Jahren 1522 bis 1532 erbaut. Er diente, wie der Name schon sagt, zur Aufbewahrung von Pulver. Heute ist der Turm restauriert und wird in den unteren Geschossen von den Zünften genutzt. Ab dem 3. Stockwerk sind die Vögel und ihr Verein zuhause.
Leben in der Luft
Die Brut- und Aufzuchtzeit ist vom Mai bis Juli. Die jungen Mauersegler seien recht handzahm, erklärt der Ornithologe Benedict Steinle. Wenn man sie nicht zu oft störe, vertragen sie das. In den Nistkästen warten die Jungvögel auf ihre Eltern, bis diese mit Futter kommen.
Im Spyrenstübli kam man über Kamera die brütenden Vögel beobachten. «Für uns scheint es ein furchtbar langweiliges Leben zu sein», meint der Ornithologe über die Jungvögel im Nistkasten. Nachdem die Spyren den Nistkasten verlassen, sind sie für 22 Monate ununterbrochen in der Luft. Sie können beim fliegen, bzw. segeln schlafen. Dazu ist übernimmt eine Hirnhälfte die Führung.
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