Es sind heute grosse Namen, welche früher einmal erfolgreich am Wettbewerb «Folklorenachwuchs» mitgemacht haben: Lisa Stoll, Melanie Oesch, Geschwister Küng, Jacqueline Wachter, Arlette Wismer, Robin Mark oder Nicolas Senn. Diese Auflistung zeigt: Dieser Anlass ist ein gutes Sprungbrett für Nachwuchstalente in der Volksmusik. Und dies bereits seit 30 Jahren.
Der Eidgenössische Jodlerverband war gegen den Wettbewerb
Der Initiator dieses Wettbewerbs ist Martin Sebastian, der heutige Chefredaktor der Folklorezeitschrift «Alpenrosen». Er organisierte schon in den 1980er-Jahren mit grosser Leidenschaft und auf eigene Faust Jungmusikanten-Anlässe.
Es war einfach auch immer sehr dankbar für die Jungmusikanten zu arbeiten
Aus diesen lockeren Anlässen entstand die Idee für einen Wettbewerb. So startete Sebastian im Jahr 1994 mit dem ersten «Jungmusikanten-Wettbewerb».
«Es war einfach auch immer sehr dankbar für die Jungmusikanten zu arbeiten», erinnert sich der heute 70-jährige Martin Sebastian. «Leider durfte ich damals die jungen Jodlerinnen und Jodler nicht mit einbeziehen, weil der Eidgenössische Jodlerverband keinen Wettbewerb wollte.» An den Eidgenössischen Jodlerfesten gebe es schliesslich auch nur eine Klassierung und keinen Sieger. Letztlich einigte sich Sebastian nach vielen Gesprächen aber mit dem Verband - und auch die Jodeltalente konnten mitmachen.
Wettbewerb wurde fast zu gross
So wuchs der Wettbewerb nach und nach und entwickelte sich stetig. «Dies war aber nur möglich, weil sich ein OK zur Verfügung stellte und mich bei der Arbeit unterstützte», betont Martin Sebastian. Es ging steil nach oben mit dem Anlass. Fast schon etwas zu steil: In den Nullerjahren war der Folklorenachwuchs-Wettbewerb über das ganze Jahr verteilt. Die Jungtalente durften mehrere tolle Termine pro Saison wahrnehmen: von Vorausscheidungen über den eigentlichen Wettbewerb bis zur CD-Aufnahme und Weihnachtskonzert.
Dies wurde dann zu viel und die Anmeldungen gingen zurück. So bildete sich 2013 eine Arbeitsgruppe, an welcher auch Claudia Mora, die heutige Präsidentin des Vereins «Folklorenachwuchs», beteiligt war. Der Wettbewerb wurde auf einen einzigen Tag zurückgefahren.
Dieses Jahr wurde Utzenstorf BE zum Austragungsort erkoren. Insgesamt haben sich rund 100 Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre aus acht Kantonen angemeldet, um vor den kritischen Ohren der Fachjury möglichst gut abzuschneiden. Nur die besten dreizehn Formationen schaffen letztlich den Sprung ins Finale am Abend.
Die diesjährige Fachjury
- Instrumental: Daniel Bösch, Res Schmid, Dominik Furger
- Jodel: Regula Ritler, Brigitte Schöni, Andrea Röthlisberger-Ryser
- Alphorn: Kathrin Beugger, Urs Holdener
- Ergänzt wird die Jury im Final durch Guido Rüegge und Sandra Iten von SRF
Organisiert wird der jährliche Wettbewerb vom «Verein Schweizer Folklorenachwuchs» im Auftrag des Eidgenössischen Jodlerverbandes EJV. Unterstützt wird der Anlass auch durch den Verband Schweizer Volksmusik VSV und von Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
Die Siegerinnen und Sieger erhalten nicht nur einen Bergkristall, sie dürfen auch in der Fernsehsendung «Potzmusig» von SRF 1 auftreten und SRF Musikwelle lädt sie für einen «SRF Musikwelle Brunch» ein.