Autor und Regisseur Walter Wefel nannte diese Hörspielreihe eine dramatische Chronik, gestaltet mit historischen Zeugnissen und basierend auf der Romanvorlage «Jörg Jenatsch» von Conrad Ferdinand Meyer. Der Pfarrer, Heerführer und Politiker Jenatsch hat mit seinem Wirken vor knapp vierhundert Jahren wesentlich zur Befreiung Bündens von fremden Mächten beigetragen.
Mitwirkende in der Hörspielreihe:
Rosalinde Renn (Erzählerin), Wolfgang Warncke (Chronist), Heiner Hitz (1. Stimme), Walter Hess (2. Stimme), Paul Weibel (Jörg Jenatsch), Walter Andreas Müller (Heinrich Waser), Paul Bühlmann (Schweinehändler), Lee Ruckstuhl (Eierhändlerin), Walter Baumgartner (Fischer), Elmar Brunner (Vulpius), Georg Holzner (Fausch), Wolfgang Schwarz (Herzog Rohan), Katja Kessler (Herzogin Rohan), Peter Holliger (Wertmüller), Charles Regnier (Grimani), Annemarie Duttweiler (Lukretia Planta), u.v.a., auch Laiendarsteller.
«Das Leben des Jörg Jenatsch»
Folge 1: «Der Prädikant greift zum Schwert»
War Jörg Jenatsch (1596-1639) ein glühender Patriot? Oder doch ein ruch-, skrupel- und gewissenloser Machtlüstling? Autor und Regisseur Walter Wefel skizziert in der fünfteiligen Hörspielfolge Leben und Wirken des Bündner Freiheitshelden Jörg Jenatsch.
Folge 2: «Die Freundschaft Spaniens ist zu fliehn»
Jörg Jenatsch ist mittlerweile führendes Mitglied der reformierten Partei der Bünde und wild entschlossen, das Veltlin zurückzuerobern, es den Spaniern und ihren katholischen Verbündeten vom Grauen Bund zu entreissen. Er und seine Mitstreiter schrecken vor nichts zurück, auch nicht vor Mord.
Folge 3: «List gegen List, Herr Kardinal!»
Jörg Jenatsch steht als Oberstleutnant in Rohans Diensten und erhofft sich nun die versprochene Freiheit für seine Heimat. Doch Kardinal Richelieu verfolgt andere Pläne, was Jenatsch - wie könnte es anders sein - nicht hinzunehmen gedenkt.
Folge 4: «Kennt Freiheit keine Treue?»
Für Jenatsch und die Regierung Bündens sind die demütigenden Bedingungen, welche die französischen Machthaber an die Rückerstattung des Veltlins knüpfen, unannehmbar. Jenatsch verhandelt im Geheimen mit den einstigen Feinden.
Folge 5: «Fasnacht ist nur einmal im Jahr»
Der Widerstand innerhalb Rätiens gegen Jörg Jenatsch verstärkt sich. Während sich Jenatsch mit einigen seiner einstigen Kampfgefährten in der Wirtschaft zum «Staubigen Hüetli» unbeschwerter Fasnachtsfröhlichkeit hingibt, sind Männer unterwegs, mit dem Auftrag ihn zu ermorden.
Der Bündner Freiheitskämpfer Jörg Jenatsch
1876 hat der Schweizer Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer den historischen Roman über den Bündner Pfarrer und Militärführer Jörg Jenatsch veröffentlicht. Die Geschichte spielt in der Zeit des Dreissigjährigen Krieges.
Das damalige Graubünden stand wegen der strategisch wichtigen Alpenübergänge im Visier der europäischen Grossmächte. Frankreich, zu jener Zeit mit Venedig verbündet, war an diesem Gebiet genauso interessiert wie Spanien (Habsburg) im Verbund mit Milano. Dabei wurden nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgt: Der Dreissigjährige Krieg war zugleich ein Religionskrieg, in dem sich Protestanten und Katholiken gegenüber standen.
In den Bündner Wirren während des Dreissigjährigen Krieges wird Jörg Jenatsch (1596-1639) zum grossen Freiheitshelden. Zuerst vertreibt er mit Hilfe der Franzosen die Spanier aus dem Bündnerland. Später holt er sich Unterstützung bei den Spanieren, um das Veltlin von den Franzosen zu befreien. Die Spanier sichern Oberst Jenatsch schliesslich die Unabhängigkeit Bündens zu.
Jörg Jenatsch wird im Februar 1639 Opfer eines Komplotts. Laut der Überlieferung wird er in Chur in der Wirtschaft das «Staubige Hüetli» von Unbekannten erschlagen.