Aus dem Fotoalbum von Simone Sieder
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Bild 1 von 11. Simone Sieder kam am 5. Oktober 1944 in Porrentruy zur Welt. Dort verbrachte sie ihre Kindheit. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 11. Der Vater von Simone Sieder war Uhrenmacher, die Mutter Hauswirtschaftslehrerin. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 11. Als jüngstes von drei Kindern war sie das Nesthäkchen. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 11. Verkleidet als Engel, 1950. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 11. An der Erstkommunion mit der Mutter. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 11. Für den Kinobesuch schminkte sich die 12-jährige Simone ab und zu, damit sie sich auch Filme für Ältere anschauen durfte. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 11. Die Jurassierin war sportlich aktiv. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 11. Aufnahme in Griechenland, wo sie als Privatlehrerin arbeitete. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 11. Simone Sieder sah nach der Zeit in Griechenland ziemlich verändert aus. Mit kurzem, blondierten Haar hat ihre Mutter sie fast nicht mehr erkannt. Bildquelle: zvg.
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Bild 10 von 11. Simone Sieder im Wandel der Zeit. Bildquelle: zvg.
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Bild 11 von 11. Simone Sieder unterrichtet auch heute noch Französisch. Das Bild neben ihr hat ihre Enkelin gemalt und heisst «Fenster der Zukunft». Bildquelle: SRF.
Ihre Kindheit sei ideal gewesen, sagt Simone Sieder heute. Porrentruy war klein, hatte zwei Kinos, war städtisch und ländlich zugleich. Sie liebte die Natur, streifte durch die Wälder und half in der Uhrenfabrik aus. Für zehn verpackte Uhren gab es damals 20 Rappen.
Geschminkt ins Kino
Simone Sieder ging aber auch gerne ins Kino. Der Eintritt kostete damals 1.80 Franken. Nicht alle Filme waren jedoch für die damals 12-Jährige erlaubt. So schminkte sie sich und wurde eingelassen. Doch einmal erwischte man sie: ausgerechnet in der Pause vom Sissi-Film, und leider nur sie. Ihre Kameraden durften im Kino bleiben und den Film der Kaiserin fertig schauen.
In Porrentruy redete man Französisch, deutsch war verpönt. Man wollte nicht zu Bern gehören. Diese Abneigung wurde noch weiter verstärkt, als Deutsch an der Schule unterrichtet wurde. Die Lehrerin lernte nicht nur die Sprache, das Schriftdeutsch, sondern man musste auch in der alten Schrift schreiben, mit Feder und Tinte.
Hinaus in die Welt
Die Neugier auf die Welt ausserhalb von Porrentruy war für Simone Sieder gross. Als junge Frau studierte sie in Neuenburg und verbrachte ihre Ferien als Lehrerin in einem Kinderheim oberhalb von Montreux. Dort knüpfte sie Kontakte mit Kindern und ihren Familien. So wurde sie später nach Griechenland als Privatlehrerin eingeladen. Nebenbei studierte sie und führte Touristen als Fremdenführerin zur Akropolis. Zurück in der Schweiz besuchte sie die Journalistenschule in Lausanne.
Simone Sieder war nicht nur Journalistin, sondern auch Dolmetscherin, Marketing-Frau und Erwachsenenbildnerin. Noch heute, mit 76 Jahren, unterrichtet Simone Sieder Französisch. Bei der Edition Unik schrieb sie ihre Lebensgeschichte auf.