Am Freitag trafen sich die Muotathaler Wetterpropheten in Illgau SZ zur traditionellen Herbstversammlung. Beim stets gut besuchten Anlass wird zuerst Bilanz gezogen. Welcher Wetterschmöcker sagte das Sommerwetter am treffsichersten voraus? Dieses Mal war es der der «Neue», der im Frühling in dieser urchigen Gruppe seine Premiere hatte: Karl Laimbacher.
«Kari» ergänzte den Kreis der Muotathaler Wetterschmöcker als Nachfolger des 2021 verstorbenen Peter Suter. «Ich trete in riesige Fussstapfen», drückte der Rickenbacher im Frühling den Respekt gegenüber seinem Vorgänger aus.
Diesen riesigen Fussstapfen wurde der Rickenbacher aber mehr als gerecht. Für seine Sommerprognose erzielte er 16,5 Punkte und setzte sich damit vor alle anderen fünf Wetterpropheten. «Der Neuling hat gleich zugeschlagen», meinte Josef Bürgler.
Der Präsident des Meteorologischen Vereins Innerschwyz zeigte sich bei der Herbstversammlung gut gelaunt und fügte zum Spass noch an: «Die Hälfte der Bienen leben nicht mehr, vielleicht hätte Kari doch nicht so fest zuschlagen sollen.»
Starke Bienenvölker = warmer Sommer
Für seine Voraussagen beobachtet Karl Laimbacher seine vielen Bienenvölker ganz genau. «Im Frühling begannen sie früh Brut zu machen. Auch die Drohnen kamen früh. Die Bienenvölker waren stark, was auf einen warmen und heissen Sommer schliessen lässt.»
Die Fans des traditionellen Anlasses, die sich zahlreich in der Mehrzweckhalle von Illgau SZ einfanden, zeigten sich mit dem «Neuen» bei den Muotathaler Wetterpropheten ebenfalls zufrieden. Etwas scheu sei er zwar noch, aber trotzdem alles tipptopp. Bei seiner Prognose wurden einzig die Witze vermisst und jemand meinte: «Den Schnurrbart sollte er sich noch etwas wachsen lassen.»
Prognosen für den Winter 2022/23
Die lange Tradition des «Wetterschmöckens»
Seit Jahrtausenden beschäftigen sich die Menschen mit der Natur und dem Verlauf des Wetters. Wie trocken wird der Sommer? Wie streng der Winter? Wer das Wetter «richtig» vorhersieht, kann sich gegen Unheil wappnen. Gerne greift man dafür auf uraltes Wissen zurück und fragt Menschen, die über die besondere Gabe des «Wetterschmöckens» verfügen.
Wettstreit der Propheten
Zu einer Art Hochburg der Wetterpropheten hat sich in den letzten Jahrhunderten (nachweisbar seit 1749) das Muotathal entwickelt. Dort lieferten sich einige der begabten Menschen förmlich Duelle über die Voraussage des künftigen Wetters.